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Nur 8 Prozent der Bio-Duschgels sind umweltfreundlich

Greenpeace hat Bio- und Naturkosmetik getestet.
Greenpeace hat Bio- und Naturkosmetik getestet. ©CanvaPro (Sujet)
Die Umweltorganisation Greenpeace hat für einen Marktcheck Seifen, Duschgels und Shampoos, die als "bio", "naturnah" oder "mit pflanzlichen Wirkstoffen" angepriesen wurden getestet.

Fündig wurde die NGO in den Regalen von Supermärkten und Drogerien jedoch nur selten, nur acht Prozent der Produkte wurden als empfehlenswert, weil Umwelt und Gesundheit schonend, eingestuft.

Greenpeace: Regulierungsbedarf bei Bio- und Naturkosmetik

Ganze 400 Shampoos fanden sich laut Marktcheck im Regal eines Drogeriemarktes, teilweise wurden sie mit "bio", "naturnah" oder "mit pflanzlichen Wirkstoffen" angepriesen, was jedoch in der Welt der Körperpflegeartikel nur selten eine verlässliche Einordnung sei - trotz Vielfalt mangelte es laut der NGO an vertrauenswürdigen Gütezeichen.

Naturkosmetik und Bio-Kosmetik sind in EU-Gesetzgebung nicht geregelt

"Konsumentinnen und Konsumenten können sich an unabhängigen Gütezeichen orientieren", wurde Lisa Panhuber, Sprecherin von Greenpeace, zitiert, denn die Begriffe Naturkosmetik und Bio-Kosmetik sind im Gegensatz zu Lebensmitteln in der EU-Gesetzgebung nicht geregelt. Auch in diesem Bereich sollten laut der NGO jedoch Standards definiert werden. "Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen sich beim Einkauf darauf verlassen können, dass 'grün' gekennzeichnete Kosmetik tatsächlich einen Mehrwert für die Umwelt bietet. Wo 'Natur' und 'Bio' drauf steht, muss es auch drin sein", forderte Panhuber.

Zertifizierte Naturkosmetik

Zertifizierte Naturkosmetik soll demnach einerseits aus natürlichen Rohstoffen hergestellt sein und frei von gentechnisch veränderten oder erdölbasierten Inhaltsstoffen. In herkömmlichen Kosmetikprodukten fänden sich laut der Umweltorganisation vielfach hormonell wirksame Parabene als Konservierungsmittel und potenziell krebserregende künstliche Moschus-Duftstoffe.

Greenpeace empfiehlt Naturkosmetik in fester Form

Greenpeace empfiehlt Naturkosmetik in fester Form, die mit weniger und meist plastikfreier Verpackung auskommt. Da die Produkte kaum Wasser enthalten, werde beim Transport Gewicht und so auch CO2 gespart. Bio-Kosmetik ist laut der NGO empfehlenswert, da hier mindestens 90 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe aus biologischer Landwirtschaft stammen.

dm-Kette konnte im Marktcheck am besten abschneiden

Der Drogeriefachhandel gilt mit über 60 Prozent Umsatzanteil als wichtigster Vertriebskanal für Kosmetik und Körperpflegeprodukte in Österreich, hieß es unter Berufung auf die Angaben von "Kosmetik-Transparent", einer Informationsplattform von Markenkosmetik-Herstellern. Hier konnte im Marktcheck die dm-Kette am besten abschneiden. Mit rund 20 Prozent folgt der Lebensmittelhandel beim Umsatz, wo MPreis aus Tirol als bester Anbieter hervorging.

(APA/Red)

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