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Nur 15 Minuten ohne "Saft"

Bregenz - 14,9 Minuten – so lang musste 2006 ein VKW-Kunde im Durchschnitt ohne Strom auskommen. VKW-Stromtarif bleibt stabil

Das ist kaum ein Drittel jener „ungeplanten Versorgungsausfälle“ – also durch Unwetter, Baggerbeschädigung oder technische Gebrechen beim Versorger verursachten Lieferunterbrechungen – die im Österreich-Durchschnitt in Kauf zu nehmen waren: genau 48,07 Minuten. Das geht aus der gestern veröffentlichten Ausfalls- und Stör-Statistik der Energieregulierungsbehörde E-Control hervor.

Zu besagten 48 Minuten, mit denen Österreich übrigens immer noch am drittbesten EU-weit dasteht (hinter Deutschland und den Niederlanden), kommen „geplante Versorgungsausfälle“ von durchschnittlich 22,38 Minuten hinzu – wenn etwa für Wartungen oder Reparaturen die Abschaltung des Netzes angekündigt wird. Bundesweit waren Stromkunden 2006 also wegen geplanter und nicht geplanter Versorgungsunterbrechungen im Schnitt 70,45 Minuten ohne Strom. In Vorarlberg machen die ungeplanten Versorgungsausfälle 13,7, die geplanten 1,2 Minuten im Jahr (total 14,9).

Wie Illwerke/VKW-Vorstandsdirektor Dr. Christof Germann erläuterte, schneidet Vorarlberg in einem Bundesländer-Vergleich nicht zuletzt deshalb so positiv ab, weil unsere Versorger über einen enorm hohen „Verkabelungsgrad“ verfügen. Zur Erklärung: Im Niederspannungsbereich (im wesentlichen die Leitung vom Trafo bis zum Haus des Kunden) führt Vorarlberg 90 Prozent der Leitungsstrecken unterirdisch, bei Mittelspannung (im wesentlichen die Leitung vom Umspannwerk zum Trafo) sind es ebenfalls 80 Prozent. In Tirol beispielsweise ist ein durchschnittlicher Verkabelungsgrad von 50 Prozent gegeben. Das alles biete Vorarlberg bei einem der günstigsten Netztarife österreichweit, der nur von jenem der Stadtwerke Wien und Innsbruck unterboten wird – aber wer nur Ballungsgebiete versorgen muss, ist logischerweise im Kostenvorteil.

Dass in Vorarlberg kein nennenswerter Unterschied zwischen „ungeplanten Ausfällen“ und der gesamten versorgungslosen Zeit (also inklusive angekündigter Abschaltungen) besteht, führte Germann gestern darauf zurück, dass „wir bei Abschaltungen wo immer es geht mit Notstromaggregaten einspringen“. Diese pro Jahr de facto 15minütige Nichtversorgungszeit bedeute auch im europaweiten Vergleich „eine absolute Topmarke“ (Germann). Das sei auch dem Umstand zu verdanken, dass die VKW bzw. Illwerke/VKW seit Jahren „regelmäßig und unbeirrt“ in die Netze und deren Instandhaltung investierten. Konkret 15 Mill. Euro im Schnitt der vergangenen Jahre. Größere aktuelle Investitionsvorhaben sind die 2,7 Mill. Euro teure neue Hauptschaltwarte, Arbeiten am Umspannwerk Meiningen für über 8 Mill. Euro sowie die eben abgeschlossene Spannungsumstellung im Walgau von 10 auf 30 KV, die 5 Mill. Euro kostete.

Vorarlberg dürfte auch 2007 mit 15 Minuten Ausfallszeit unter den Besten bleiben.

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