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Nowotny rechnet 2013 mit schrumpfender Wirtschaft in Europa

Nowotny gab im Gespräch mit den VN seine Einschätzung zu aktuellen Themen ab.
Nowotny gab im Gespräch mit den VN seine Einschätzung zu aktuellen Themen ab. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Europas Wirtschaft kommt auch heuer nicht aus der Rezession. "Wir müssen 2013 von einer negativen Entwicklung ausgehen, die etwa minus 0,2 oder 0,3 Prozent betragen kann", sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, in einem Interview mit den VN am Freitag. "Auch für Österreich wird es kein einfaches Jahr, weil wir ja die gesamtwirtschaftliche Nachfrageschwäche, die inzwischen auch Deutschland zum Teil erfasst hat, spüren", so Nowotny zum Blatt.

Auch in Österreich würden die Wachstumsraten gering sein, so der Gouverneur in den “VN”. “Wir als Nationalbank werden in der Lage sein, die Wachstumserwartungen etwas hinauf zu revidieren. Also doch in eine Höhe von 0,7 bis 0,9 Prozent.” Nowotny geht nämlich davon aus, “das wir den Tiefpunkt der Entwicklung um die Jahreswende erreicht haben”. Das heiße, es werde auf Inflationsseite “eine deutliche Entspannung” geben.

Fehlentwicklungen im europäischen Bankensektor

In der Eurozone – in der es jetzt eine Stabilisierung im geldpolitischen Bereich gebe, Stichwort sinkende Zinssätze in den Problemstaaten – werde die Inflationsrate deutlich unter die zwei Prozent kommen. Zwar gebe es derzeit eine Beruhigung, aber nach wie vor erhebliche Risikofaktoren in der europäischen Finanzwirtschaft. Daher werde es wichtig sein, dass vonseiten der Notenbanken der Druck auf Budgetkonsolidierung aufrecht bleibe, um damit langfristig stabile Verhältnisse in Europa zu sichern. “Der europäische Bankensektor hat ja eine Reihe von Fehlentwicklungen hinter sich”, so Nowotny.

Hausgemacht in Österreich

“In Österreich haben wir leider auch eine hausgemachte Komponente (bei der Inflation, Anm.), sodass wir um die zwei Prozent liegen werden”, erklärte Nowotny den VN. Das habe im Wesentlichen mit dem Dienstleistungssektor zu tun: “Das geht von der Tourismusbranche, die eine überproportionale Preissteigerung in den letzen Monaten aufgewiesen hat, bis zur Entwicklung der Mieten und der Anhebung von Gebühren. Darum gibt es eine Vielzahl von hausgemachten Faktoren.”

Zu seiner neuen Amtszeit in der Notenbank sagte Nowotny, er hoffe schon, “dass es ruhigere sechs Jahre werden”.

(APA)

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