AA

Notstandsplan nach Dürre in Italien

Angesichts der verheerenden Dürre in Norditalien und des sinkenden Wasserpegels des Flusses Po, arbeitet die Regierung in Rom an einem Notstandsplan.

Der Landwirtschaft und Stromproduktion soll demnach Priorität eingeräumt werden. Die Regierung rief die Lokalbehörden auf, den Pegel von Flüssen und Seen genau zu kontrollieren.

Die italienischen Bauern sind bereit, bei einem „Sparplan“ zu kooperieren. „Wir dürfen nicht vergessen, dass das Wasser kostbar für unsere Branche ist“, sagte ein Sprecher des italienischen Landwirtschaftsverbands Coldiretti.

Der Pegel des Po sei im Vergleich zum vergangenen Jahr stark gesunken. Im norditalienischen Pontelagoscuro flossen im Februar 870 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, rund 500 Kubikmeter weniger als der Durchschnittswert der vergangenen Jahrzehnte von 1.320 Kubikmetern, warnten Umweltaktivisten. 16 Millionen Menschen leben in der Ebene um den Fluss, der sechs norditalienische Regionen quert und bewässert.

Der Ministerrat will den Regionalbehörden eine Task Force von Experten zur Verfügung, die für die rationelle Verteilung des Wassers aus den Stauwerken sorgen sollen. Mittelfristig will sich die Regierung auch für eine Modernisierung des Versorgungsnetzes einsetzen. Schwere Versäumnisse der Politik sind für den akuten Wassermangel auf Sizilien mitverantwortlich, der in den vergangenen Tagen zu heftigen Protesten geführt hat. Auch die Mafia hat die Finger im Spiel. Medienberichten zufolge haben Mafia-Clans Wasserleitungen in Süditalien absichtlich beschädigt, um sich mit der Versorgung durch Tankwagen eine goldene Nase zu verdienen.

  • VOL.AT
  • Klima
  • Notstandsplan nach Dürre in Italien