Die FPÖ bringt sich auf ihrem Bundesparteitag am kommenden Samstag (14. September) in Graz endgültig in Stellung für die Nationalratswahl am 29. September. Der designierte Parteichef Norbert Hofer wird dort von den Delegierten offiziell zum Obmann gewählt. Geplant ist auch eine Machterweiterung für den ihn: Eine Statutenänderung soll Hofer ein Durchgriffsrecht bei Parteiausschlüssen bringen.
Hofer will sich mit mehr innerpolitischen Macht ausstatten lassen
Für die FPÖ gilt es nach dem Ibiza-bedingten Abgang von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache in der Grazer Messehalle Einigkeit zu beweisen. Zuletzt wurde von manchen Beobachtern gar ein Machtkampf zwischen Hofer und Ex-Innenminister Herbert Kickl geortet. Beide stellten dies klar in Abrede. Kolportierte Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Kickl bezeichnete Hofer als absurd.
Hofer will sich am Parteitag jedenfalls mit mehr innerparteilicher Macht ausstatten lassen: Konnte der jeweilige FPÖ-Chef bisher (bei "Gefahr im Verzug") nur die Mitglieder der Bundesparteileitung ausschließen, so soll dieses Befugnis nun ausgedehnt werden, um Parteimitglieder bei "rechten Ausrutschern" rasch entfernen zu können. Der Schritt ist laut Hofer bereits mit den Landesparteichefs akkordiert. Er wolle der Partei seinen "Stempel aufdrücken", sagte der Ex-Verkehrsminister.
Hofer von gutem Zuspruch überzeugt
Hofer zeigte sich vor seiner offiziellen Wahl als Parteichef von einem guten Zuspruch seiner Parteifreunde überzeugt: "Ich bin ja kein Quereinsteiger", verwies er in einem APA-Interview Mitte August auf seine "tiefe Verankerung" in der FPÖ: "Man kennt mich in dieser Partei sehr gut". Zum Parteichef designiert worden ist Hofer bereist am 19. Mai durch das FPÖ-Bundesparteipräsidium, nur einen Tag nach dem Rücktritt Straches.
Ob der seit seiner (knapp gescheiterten) Kandidatur bei der Bundespräsidentschaftwahl innerparteilich sehr beliebte Hofer ähnlich gute Zustimmungswerte einfahren kann wie sein Vorgänger Strache, wird sich zeigen. Beim letzten FPÖ-Bundesparteitag am 4. März 2017 erzielte der am Ibiza-Video gescheiterte Ex-Parteiobmann sein bestes Ergebnis überhaupt ein: Damals durfte er sich über 98,7 Prozent der Delegiertenstimmen freuen.
FPÖ rechnet mit rund 1.000 Teilnehmern in Graz
Neben Hofer werden auch der steirische Landesparteiobmann Mario Kunasek und FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl das Wort in der Messehalle ergreifen. Erwartete werden rund 870 Delegierte und mehrere hundert Gäste; insgesamt rechnet die FPÖ mit rund 1.000 Teilnehmern am Parteitag. Ein "Stammgast" wird allerdings fehlen: Hofer hatte bereits im Vorfeld verkündet, dass sein Vorgänger Strache nicht mit dabei sein wird.
(APA/Red)
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