Der Onlineriese Amazon hat am Dienstvormittag sein neues Verteilzentrum in Großebersdorf (NÖ) vorgestellt. Das Zentrum ging bereits am 5. Oktober 2018 in den Testbetrieb und soll rund 150 Mitarbeiter beschäftigen. Auf 9.800 Quadratmetern sollen täglich 25.000 bis 30.000 Pakete abgefertigt und im Ballungsraum Wien verteilt werden.
Neues Amazon-Verteilzentrum in Großebersdorf eröffnet
“Die Entscheidung hierher zu gehen ist bereits im Juni letzten Jahres gefallen. Danach haben wir den Testbetrieb gestartet, der jetzt offiziell als beendet gilt” sagte Bernd Gschaider, Direktor für Amazon Logistics, am Dienstag vor Journalisten in Anwesenheit von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Von dem Zentrum nordöstlich von Wien aus werden vor allem Pakete in den Ballungsraum Wien verschickt. Weitere Zentren sind nach Unternehmensangaben vorerst nicht geplant.
Die Pakete kommen von den großen europäischen Logistikzentren an, werden sortiert und dann von regionalen Lieferpartnern an die Kunden ausgeliefert. Zurzeit sind rund 250 Fahrzeuge täglich für Amazon Logistics im Einsatz. Zusätzlich wurde die Spedition “Amazon Transport Austria GmbH” gegründet, um den regulären Paketdienst zu ergänzen.
Amazon dominiert Online-Handel in Österreich
Seit Oktober stellt Amazon in Wien selber Pakete zu und bei der Post hat sich das im Weihnachtsgeschäft schon ausgewirkt. Die österreichische Post lieferte im besonders arbeitsreichen Dezember täglich rund 115.000 Pakete aus – 2017 waren es noch 122.000.
Amazon ist nicht nur ein großer Paketversender sondern dominiert auch den Online-Handel in Österreich. Das Unternehmen hat 2017 in Österreich 690 Mio. Euro Umsatz gemacht, hinzu kommen noch etwa 700 Mio. Euro, die über andere Händler auf der digitalen Plattform eingenommen wurden.
Das europäische Netzwerk von Amazon beschäftigt rund 82.000 Mitarbeiter. In Deutschland allein gibt es 13 Logistikzentren mit 12.000 Festangestellten in Vollzeit. Dort wird Amazon jedoch regelmäßig von der Gewerkschaft Verdi wegen der Arbeitsbedingungen kritisiert. In Österreich hat die Gewerkschaft seit der Inbetriebnahme des Verteilzentrums hingegen keine Unregelmäßigkeiten kritisiert. Auch Amazon selber hebt die kollektivvertragliche Bezahlung der Mitarbeiter hervor: “Die 150 Mitarbeiter sind kollektivvertraglich abgesichert”, sagte Bernd Gschaider, Direktor von Amazon Logistics, auf Anfrage der APA.
(APA/Red)
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