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"Noch nie einen Strandurlaub gemacht"

Topmotiviert startet Triathlet Nino Michelon am 8. Mai in seine mittlerweile 30. (!) Wettkampfsaison.

Der Startschuss zur einzigartigen Sportkarriere von Nino Michelon erfolgte im Jahre 1979. Gerade erst mit dem Rauchen aufgehört und deswegen einige Pfunde zugenommen, entschloss sich der Bregenzer, als damals 32-Jähriger, zum Kauf eines Rennrades. “Dies war einer der schönsten Sommer meines Lebens. Ich habe Vorarlberg von einer völlig neuen Seite kennengelernt”, so Michelon, der schnell vom Sportvirus infiziert wurde, “ich habe noch im gleichen Jahr mein erstes Bergrennen bestritten und bin dem Radsport treu geblieben.” Es folgte eine wohl einzigartige und mittlerweile 30-jährige Karriere im Spitzensportbereich. 1986 bestritt der seit 39 Jahren mit seiner Frau Maria verheiratete, zweifache Familienvater seinen ersten Triathlon. “Ich war sofort begeistert und ließ diesen Sport nicht mehr los.” Fast unendlich lang ist die Liste der Erfolge, die der Vorzeigeathlet mittlerweile vorzuweisen hat. “Die Höhepunkte waren sicher die beiden Triathlon-Weltmeistertitel über die Ironman-Distanz 1997 auf Hawaii und 1999 in Schweden. Dazu kommt noch der Staatsmeistertitel im Bergfahren 1985 am Großglockner sowie der Sieg beim Race across America im Jahre 1995. Ebenfalls unvergessen bleibt das Jahr 1988. Damals konnte ich sowohl beim Triathlon in Bregenz als auch in St. Johann und in Binz (GER) als Gesamtsieger für mich entscheiden”, denkt der mittlerweile 62-jährige gerne an diese Zeit zurück.

Zeitmanagement

Da Michelon seinen Sport allerdings nie als Profi ausübte, war in all den Jahren auch ein sehr gutes Zeitmanagement gefragt. “Ich war durch meinen Beruf zeitlich flexibel, sonst wäre es nicht gegangen. Dennoch benötigt man auch eine Menge Disziplin und ein sehr gutes privates Umfeld. Wichtig ist auch die Liebe zum Sport.” Diese trieb den Dornbirner schon an die schönsten Flecken dieser Erde und ständig in die Nähe des Meeres oder an einen See. “Trotzdem habe ich noch nie einen Urlaub am Strand verbracht, mein Rad war und ist immer dabei”, lacht Michelon. Freundschaften entwickelten sich dennoch quer über den ganzen Erdball. “Da meine Frau auf großen Reisen meist dabei ist, versuchten wir zum Beispiel, nach dem Rennen auf Hawaii noch einen Urlaub in den USA anzuhängen. Die Gastfreundschaft der Amerikaner ist wirklich phänomenal. Auch wir hatten im Gegenzug schon Gäste bei uns, die zum Schifahren nach Vorarlberg kamen.” Sein Alter nimmt der Pensionist auch gerne zum Anlass, um auch andere Menschen in diesen Jahrgängen zum Sport zu motivieren. “Es ist erstaunlich, was der Körper auch im höheren Alter noch zu leisten imstande ist. Wichtig sind dabei nur die Intensität und die Kontinuität. Die Grundsportarten schwimmen, laufen, radeln reichen dabei völlig aus, um sich in Topform zu bringen.”

Ironman auf Hawaii

Er selbst beginnt seinen Tag auch heute noch mit einer ausgiebigen Joggingrunde am frühen Morgen. “Gerade zurzeit gibt es nichts Schöneres, als um 6.15 Uhr beim Laufen den Sonnenaufgang zu erleben.” Immerhin hat der Dornbirner auch heuer wieder einige Wettkämpfe auf dem Plan. Los geht es mit den Duathlon Staatsmeisterschaften am 8. Mai, die Höhepunkte sind dann aber der Ironman-Hawaii oder, wenn es mit der Qualifikation nicht klappen sollte, die Weltmeisterschaft in Perth.

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