„Noch habe ich keine Pensionssehnsüchte“

Altach. Als die mittlerweile 65-jährige Aurelia Peter, im ganzen Dorf nur als „Reli“ bekannt, von der Steiermark nach Altach „abgehauen ist“ , wie sie selbst sagt, war eigentlich kein dauerhafter Umzug geplant. Es sollten nur 1-2 Jahren als „Gastarbeiter“ beim Altacher Feinkosthändler Riedmann werden. Zusammen mit ihrer Freundin „Fini“ hat sie primär der besseren Jobmöglichkeiten wegen den Sprung nach Vorarlberg gewagt. Gekommen ist dann alles anders. Reli und Fini lernten zwei Musiker kennen und lieben, sie heirateten und gründeten eine Familie.

Reli ist seit einigen Jahren in Rente, aber nur auf dem Papier. „Derzeit bin ich hauptberuflich Oma und Marktorganisatorin“, sagt die Steirerin. Zweimal im Jahr organisiert sie einen großen Handwerks- und Kreativmarkt. Einmal im Advent, einmal im Frühjahr. Angefangen hat alles vor dreizehn Jahren. Bürgermeister Gottfried Brändle und die damalige Vorsitzende des Kulturausschusses Rosemarie Rützler kamen zu Reli und präsentierten die Idee für einen Altacher Gartenmarkt. Diese hat in kleinerem Rahmen ähnliche Veranstaltungen bereits organisiert und erklärte sich bereit mitzuhelfen. „Irgendwie bin ich aber hängengeblieben“, lacht Reli und heute sind die beiden Märkte ihre große Leidenschaft. Beim ersten Markt waren es 30 Aussteller, heute sind es mehr als 65, als Veranstalter tritt seit jeher die Gemeinde auf. Viele Aussteller aus Vorarlberg, Deutschland, der Schweiz und aus Tirol halten Altach und Reli seit Jahren die Treue, ähnlich wie in einer großen Familie wie sie feststellt. Auf die Suche nach neuen Ausstellern muss sie nicht gehen, im Gegenteil es gibt eine Warteliste. Die Anforderungen sind gemäß dem Motto des Markts „Aktiv und kreativ“ klar: Reli fordert gute Qualität, verkauft dürfen nur selbst gemachte Dinge werden.

Bis sich am Sonntag 20. Mai um 9 Uhr wieder die Türen zur dreizehnten Auflage des Frühjahrsmarkts am Altacher Dorfplatz öffnen steht Reli unter Strom. Geboten wird den Besuchern erneut ein buntes Programm. Livemusik mit dem Trio „Sapperlot, Schaubrennen mit dem Obst und Gartenbauverein und wie gewohnt zahlreiche Stände mit Dekorativem für Haus und Garten. Nicht fehlen darf ein vielseitiges Kinderprogramm, mit Clown, Kinderschminken, Zügle und Go-Kart fahren. Um das leibliche Wohl werden sich wie gewohnt die Altacher Funkenzunft, die Pfadfinder und der Musikverein Harmonie kümmern.

Nach dem Markt ist dann wieder vor dem Markt für Reli. Einige Tage wird alles aufgearbeitet und nach zwei Wochen Urlaub startet die Vorbereitung für den Adventmarkt. Ans Aufhören denkt Reli übrigens noch nicht: „Solange es gesundheitlich geht, mache ich es gerne weiter.“ CEG