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Nintendo trotzt schwächelnder Konjunktur

©nintendo.de
Der japanische Videospielkonsolenhersteller Nintendo ist von der bislang anhaltenden Konjunkturschwäche weitgehend verschont geblieben.

Wie die IT-Times berichtet, haben die Japaner sogar zuletzt ihre Gewinnschätzung für das laufende Jahr auf 410 Mrd. Yen (rund drei Mrd. Euro) nach oben korrigiert, was einem Plus von 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Bislang gingen Analysten von einem Plus von 325 Mrd. Yen aus. Möglich wird dies, weil Nintendo Analystenberechnungen zufolge einen Gewinn von 40 Dollar pro verkaufter Wii-Konsole einfährt, während Branchenkonkurrenten wie Microsoft und Sony ihre Konsolen teils deutlich unter den Produktionskosten abgeben.

Laut neuesten Verkaufzahlen des japanischen Marktforschungsinstituts Media Create hat sich die Wii allein in der letzten Septemberwoche in Japan 26.314 Mal verkauft. Die Nintendo-Konsole bleibt damit auch nach den Preissenkungen der Konkurrenten weiterhin ein Verkaufsschlager. Wie Nintendo vor kurzem mitteilte, wolle man die Wii-Produktion rechtzeitig zum wichtigen Weihnachtsgeschäft deutlich erhöhen. Den Fehler vom Vorjahr, wo das Unternehmen die Marktnachfrage signifikant unterschätzt hatte, wolle man in diesem Jahr vermeiden, hieß es vom japanischen Konzern. Im gesamten Geschäftsjahr 2008/2009 plant Nintendo eigenen Angaben zufolge 28 Mio. Einheiten des Nintendo DS und 25 Mio. der Wii zu verkaufen.

Angeheizt wird die positive Stimmung rund um Nintendo auch durch die erst in der vergangenen Woche präsentierte mobile Spielekonsole Nintendo DSi. Mit dieser verbesserten Variante des Vorgängermodells Nintendo DS will der Konsolenhersteller vor allem im Weihnachtsgeschäft auf dem japanischen Markt punkten. Auch in Industriekreisen aufgetauchte Gerüchte um den Wii-Nachfolger, an dem Nintendo offenbar bereits mit Hochdruck arbeitet, wirken sich nach Ansicht vieler Experten positiv aus. “Die Karten werden bei jeder neuen Spielkonsolengeneration neu gemischt. Die Konsolengeschichte hat gezeigt, dass Erfolge eines Anbieters in einer Spielkonsolengeneration nicht unbedingt auch in der nächsten fortgesetzt werden”, gibt Goldmedia-Consultant Bernd Hartmann gegenüber pressetext zu Bedenken. Beispiele wären etwa die Nintendo-Konsolen der fünften und sechsten Generation, die relativ erfolglos geblieben seien. “Mit der Wii konnte man wiederum an alte Erfolge anknüpfen”, so Hartmann.

Dem IT-Times-Bericht zufolge rechnen Analysten bei Nintendo im laufenden Jahr 2008 mit einem durchschnittlichen Nettogewinn von 3.258 Yen (21,79 Euro) pro Aktie. Bereits im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Nettogewinn dann bei steigenden Einnahmen auf 3.743 Yen (23,80 Euro) je Anteil zulegen. Bei Redaktionsschluss (13:50 Uhr) rutschte Nintendo an der Frankfurter Börse allerdings um 8,37 Prozent ins Minus und notiert aktuell bei einem Kurs von 230 Euro pro Aktie.

Quelle: Pressetext.at

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