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Nina Himmelreich mit Äbtissin als Joker

Die Schülergruppe am Petersplatz in Rom.
Die Schülergruppe am Petersplatz in Rom. ©PG Riedenburg
Götzis. „Ich habe noch nie persönlich so viele Medienleute, Kameras und Mikrophone um mich versammelt gesehen“, erzählt Nina, die zusammen mit den besten Lateinschülerinnen der Schule drei Tage vor Weihnachten in Rom am Examen teilnehmen durfte, das sie mit der Note „Gut“ bestand.
Lateinarbeit Himmelreich

„Ein bißchen nervös bin ich schon gewesen, auch als ich Äbtissin Hildegard Brem vom Kloster Mariastern-Gwiggen aus Hohenweiler als meinen Joker am Telefon hatte“, gesteht die sympathische 18-jährige Götznerin im Gespräch mit goetzis.vol.at. Die Mutter Oberin konnte natürlich aushelfen und die Frage nach dem „anulus piscatoris“ (Der Ring des Fischers, den der Papst trägt) souverän beantworten.

Bei der öffentlichen Lateinschularbeit in den Vatikanischen Museen hatten die Schülerinnen des Sacré Coeur Riedenburg drei Tage vor Weihnachten knifflige Aufgaben zu lösen. Passend zu Weihnachten waren biblische Sequenzen und aus der von Benedikt XVI. im Vorjahr zelebrierten lateinischen Mitternachtsmette zu übersetzen. Karl Prummer, Gesandter der Österr. Botschaft beim Heiligen Stuhl, Antonio Paolucci, Direktor der Vatikanischen Museen sowie Marie Meran-Henckel-Donnersmarck (Anciennes des Sacré Coeur Riedenburg) präsidierten Schularbeit. Die Aufsicht lag in den Händen der beiden Riedenburg-Professoren Reinhard Peter und Gebhard Hinteregger.

„Wir mussten rund 700 zusätzliche Vokabeln aus dem Kirchenlatein lernen“, sagt Nina und ist sogar froh darüber: „Rund 80% aller Fremdwörter im Deutschen sind aus dem liturgischen bzw. biblischen Latein in unsere Sprache gekommen.“ Mit ein Grund, warum Lateinlehrer Reinhard Peter mit der Wahl des Ortes für die öffentliche Schularbeit an das historische Verdienst der Katholischen Kirche für die Entwicklung und Pflege der europäischen Kultursprache erinnern wollte.

„Es war eine Herkulesarbeit, für diese öffentliche Lateinschularbeit im Vatikan Gehör und Erlaubnis zu finden“, so Reinhard Peter. „Eine Herausforderung waren auch die Telefonjoker. Um schließlich 25, unter ihnen Kardinäle, Bischöfe und Minister, zu bekommen und zu überzeugen, musste ich es bei der 10-fachen Anzahl versuchen.“ Da stellt sich für den Lateinprofessor die nächste Herausforderung geradezu leicht: Das Sacré Coeur Riedenburg will dieses Projekt für den Internationalen Jugendkarlspreis in Aachen, der heuer am 17. Mai verliehen wird, einreichen.

ZUR PERSON

Name: Nina Himmelreich
Alter: 18
Wohnort: Götzis
Schule: 8.Klasse Sacré Coeur Riedenburg
Hobbies: Klavier, Tennis, Schifahren
Berufswunsch: Art Directorin

INFO

Examen publicum Vaticanum
25 Schüler aus Bregenz und Liechtenstein traten am 22. Dezember 2011 in den Vatikanischen Museen zur öffentlichen Lateinschularbeit an und durften auf einen Telefon-Joker zurückgreifen. Auf der Liste u. a. Alfons Kloss, Botschafter beim Heiligen Stuhl, Kurienkardinal Giovanni Lajolo, Prinz Nikolaus von und zu Liechtenstein, der Mehrerauer Altabt Kassian Lauterer, Äbtissin Hildegard Brem vom Kloster Gwiggen, Riedenburg-Direktorin Hildegard Gstach, der Bregenzer Rechtsanwalt Jo Gasser, die Bregenzer Juristin Nadja Rhomberg, Dompfarrer Toni Faber oder Wissenschaftsminister (und Altphilologe) Karlheinz Töchterle.

(HAPF)

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