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Nikotin möglicherweise an Brustkrebs beteiligt

Nach einer neuen Studie aus Taiwan erhärtet sich der Verdacht, dass Nikotin möglicherweise Brustkrebs verursachen kann.
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“Die Forscher haben entdeckt, dass in Brusttumoren im Übermaß eine bestimmte Untereinheit der Bindungsstelle für das Nikotin (Nicotin Acetyl Rezeptor) gebildet wird”, erklärte der deutsche Wissenschafter Dieter Köhler. Die Überproduktion dieser Rezeptor-Untereinheit werde in fortgeschrittenen Krebsstadien dann offenbar noch gesteigert.

“Als die taiwanesischen Forscher experimentell die Untereinheit-Menge verringerten, konnten sie das Tumorwachstum hemmen. Wenn sie hingegen die Menge erhöhten oder gesunde Brustzellen mit Nikotin behandelten, trieben sie den Tumor weiter zum Wachstum an”, erläuterte Köhler. Die Untersuchungsergebnisse deuteten daraufhin, dass Signale, die über den Nikotin-Rezeptor vermittelt würden, auch eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Brustkrebs spielen könnten. Das wiederum impliziere, dass neben den bekannten, Krebs auslösenden Schadstoffen im Tabakrauch auch das Nikotin für sich allein genommen direkt zum molekularen Mechanismus der Brustkrebsentstehung beitragen könnte.

“Sicherlich sind das noch vorläufige Annahmen, die nun in einem größeren Studienrahmen bestätigt werden müssen. Aber der Verdacht ist beunruhigend und sollte Raucherinnen darin bestärken, am besten endgültig mit dem Rauchen aufzuhören”, betonte der Experte. Bereits vor zwei Jahren hatten amerikanische Labor- und Tierstudien darauf hingedeutet, dass Nikotin die Entstehung von Brustkrebs fördern und zur Metastasierung des Tumors beitragen könne.

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