NIKI-Awards: WM-Viertelfinale brachte Eishockeyteam historische Ehre

Das Jahr 2025 ist für das österreichische Eishockey eines für die Geschichtsbücher. Das ÖEHV-Frauenteam schaffte erstmals den Aufstieg in die A-Weltmeisterschaft, die Männerauswahl erreichte zum zweiten Mal in der Neuzeit und nach 31 Jahren wieder das WM-Viertelfinale. Die Auszeichnung für die Mannschaft um Kapitän Thomas Raffl erfolgte am Mittwoch bei der Sporthilfe-Gala in Wien mit der Ehrung als Team des Jahres.
18 Jahre, nachdem Thomas Vanek von den Mitgliedern von Sports Media Austria zum Sportler des Jahres 2007 gewählt worden war, geht der NIKI zum zweiten Mal ins Eishockey-Lager. Es ist der Lohn für eine stete Aufwärtsentwicklung unter dem seit neun Jahren amtierenden Teamchef Roger Bader.

Der 61-jährige Schweizer hat während der Corona-Pandemie beim Beat-Covid-Turnier in Ljubljana im April 2021 einen Umbruch eingeleitet. Viele junge Spieler, die damals neu dazukamen, bilden mittlerweile den Kern des Teams, das den geschenkten Aufstieg 2022 (aufgrund des Ausschlusses von Russland und Belarus wegen des Ukraine-Kriegs) perfekt genutzt hat. Zweimal wurde der Klassenerhalt knapp geschafft, ehe man 2024 bei der WM in Prag mit Sensationen gegen Olympiasieger Finnland (3:2) und Kanada (6:7 nach Verlängerung und historischer Aufholjagd) für Furore sorgte und erst im letzten Spiel gegen Großbritannien (2:4) das Viertelfinal-Ticket aus der Hand gab.

In Stockholm gelang der nächste Schritt
Im Mai in Stockholm holte man das nach und schaffte den nächsten Schritt. Siege gegen die Slowakei (3:2 n. P.), Frankreich (5:2), Slowenien (3:2 n. P.) und schließlich im direkten Aufstiegsduell mit Lettland (6:1) brachten erstmals seit 1994 den Aufstieg ins Viertelfinale der besten acht Teams. Auch gegen die skandinavischen Top-Teams Finnland (1:2) und Schweden (2:4 nach 2:1-Führung und spätem Ausgleich) war ein Punktgewinn nicht außer Reichweite. Endstation war erst gegen den späteren Vize-Weltmeister Schweiz (0:6).
Guter Teamspirit, eine funktionierende Mischung aus Jung und Alt, herausragende Talente und Kontinuität in der Mannschaft und im Trainerteam haben aus der einstigen Fahrstuhlmannschaft eine echte A-Nation gemacht. Routiniers wie Thomas Raffl, Peter Schneider oder Dominic Zwerger ergänzen sich im Sturm mit Rohdiamanten wie NHL-Stürmer Marco Kasper oder Vinzenz Rohrer. Die Verteidigung ist groß und jung, im Tor hat David Kickert überzeugt.
Mit wenig Risiko in der Defensive, einfachem und geradlinigem Spiel und viel Forechecking geht das ÖEHV-Team seit Jahren ans Werk. Eingespielt wird die Taktik auch in einer intensiven Vorbereitung. Österreich ist mittlerweile gern gesehener Testgegner von Top-Teams, wie die Gastspiele des damaligen Weltmeisters Tschechien und Rekordweltmeisters Kanada in der WM-Vorbereitung beweisen. Rund 500.000 Euro kosten die fünf Trainingscamps im Frühjahr, gut investiertes Geld, wie am Mittwoch einmal mehr augenscheinlich wurde.
(APA)
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