Niederösterreich: Beliebte Wanderrouten nach Unwetter gesperrt

Durch Schnee und drohende Baumfallgefahr ist der Luchstrail in den Ybbstaler Alpen momentan unpassierbar, während Wanderungen im Naturpark Ötscher Tormäuer dringend abgeraten werden. Die Ötschergräben, die im Herbst an den Wochenenden von Hunderten von Wanderern besucht werden, sind zurzeit nicht zugänglich.
Ötschergräben und Luchstrail in Ybbstaler Alpen derzeit unpassierbar
Der Ötscherbach hat sich während der anhaltenden Unwetter zu einem reißenden Fluss entwickelt und den direkt daran vorbeiführenden Weg teilweise weg- oder unterspült. In welchem Zustand sich die vor allem an den Wochenenden gefragte Route befindet, müsse erst untersucht werden, hieß es seitens der Tourismusregion Ybbstaler Alpen Dienstagmittag auf APA-Anfrage. Wann die Ötschergräben wieder begehbar sind, ist daher unklar. Auch die Mountainbikestrecken in der Region sind vorerst gesperrt - es besteht die Gefahr von Murenabgängen und umstürzenden Bäumen.
Am 1.808 Meter gelegenen Hochkar - dem höchsten Gipfel der Göstlinger Alpen - herrscht nach den erfolgten Schneefällen erhöhte Lawinengefahr (Stufe 4). Von Touren wird daher mit Nachdruck abgeraten. Die Latschenalm ist bis auf weiteres geschlossen. Dasselbe gilt für die Erlebniswelt Mendlingtal in Göstling/Ybbs, die Wasserlochklamm in Palfau und die Nothklamm Gams. Die Ybbstaler Hütte dürfte dagegen am kommenden Donnerstag wieder den Betrieb aufnehmen.
Rax-Seilbahn wieder in Betrieb
In den Wiener Alpen - der Region Bucklige Welt, Wechsel, Semmering, Rax, Schneeberg und Hohe Wand - hat sich die Situation dagegen entspannt. Die Schneebergbahn verkehrt aufgrund von Schneeverwehungen zwar zumindest bis Mittwoch nicht. Es sind aber Schneeräumarbeiten im Gang. Man sei zuversichtlich, dass die Bahn am kommenden Wochenende wieder den Betrieb aufnehmen kann, teilte die Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus GmbH auf APA-Anfrage mit. Am Schneeberg, mit 2.076 Metern der höchste Berg Niederösterreichs, liegt für die Jahreszeit außergewöhnlich viel Schnee. Ähnliches gilt für die Rax. Die Rax-Seilbahn konnte jedoch bereits Dienstagmittag wieder in Betrieb gesetzt werden.
Keine Einschränkungen gibt es am Semmering und am Hirschenkogel, wo auch sämtliche Hütten geöffnet haben. Auch die Wexl Arena in St. Corona am Wechsel ist wieder geöffnet, wobei in den höheren Lagen Richtung Hochwechsel auf den Panorama Trails noch Aufräumarbeiten im Gang sind. Auf vielen Strecken sind dort auch noch Schneefelder zu finden, es ist daher Vorsicht geboten. In Talnähe gibt es keine Einschränkungen. Die Erlebnisalm Mönichkirchen nimmt ebenfalls wieder den Betrieb auf. Lediglich am Schaukelweg kommt es infolge von umgestürzten Bäumen zu Einschränkungen. Grundsätzlich empfiehlt die Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus GmbH, die tagesaktuelle Wettervorhersage in die Outdoor-Aktivitäten einfließen zu lassen und vor Ausflügen oder Touren die Situation an der Destination entweder telefonisch, mittels Webcams oder über soziale Medien wie Facebook zu erfragen.
Bundesforste warnen vor umstürzenden Bäumen und herabfallenden Äste
Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) mahnten indes zu äußerster Vorsicht in Waldgebieten. Die massiven Unwetter der vergangenen Tage hätten die Böden stark aufgeweicht, sodass auch schwache Windböen Bäume zum Umstürzen bringen oder abgebrochene Äste herabfallen können. Mancherorts besteht die Gefahr von Hangrutschungen. "Das bedeutet für Waldbesucherinnen und -besucher Lebensgefahr", gab ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl zu bedenken. Er appellierte daher, aus Sicherheitsgründen derzeit nicht in den Wald zu gehen. Das gelte insbesondere für die Katastrophengebiete in Niederösterreich.
Viele Forststraßen in Niederösterreich sind derzeit aufgrund umgestürzter Bäume unpassierbar. Etliche Bäche sind verklaust. "Massive Schäden an der forstlichen Infrastruktur, wie weggespülte Straßen oder zerstörte Brücken, sind zu erwarten", meinte Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. Aus Sicherheitsgründen sollten daher vorerst auch keine Mountainbike- und Reitwege in den betroffenen Gebieten genutzt werden.
(APA/Red)
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