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Niederösterreich: Spektakulärer Überfall auf Geldtransporter gescheitert

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Mithilfe einer Straßensperre ist am Dienstag ein Geldtransporter auf der A1 bei St. Pölten angehalten worden. Der Lenker reagierte jedoch schnell und vereitelte den Überfall, bei dem mehrere Autos in Brand gesteckt worden waren. Mindestens drei Täter seien für den Coup verantwortlich, heißt es von der Polizei.
Fluchtfahrzeuge in Brand
Überfall auf Geldtransporter

Der Geldtransporter, der in Richtung Wien unterwegs war, sollte um exakt 2.56 Uhr beim Knoten St. Pölten, in der Kurve der Ausfahrt zur S33, angehalten werden. Der Lenker habe sich reaktionsschnell an dem Hindernis “vorbeigezwängt”, dabei auch den Rückwärtsgang eingelegen müssen, die S33 dann an der Ausfahrt St. Pölten-Nord verlassen und gemeinsam mit seinem Kollegen die Polizei in der Landeshauptstadt alarmiert, so Preining. Die sichtlich überraschten Täter hätten das Ziel ihres Coups nicht verfolgt.

Spektakulärer Überfall auf Geldtransporter

Beim Passieren des als Blockade aufgestellten Kastenwagens habe der Geldtransporter die Leitschiene touchiert. Das Fahrzeug sei dadurch erheblich beschädigt worden. Ein zunächst ins Spiel gebrachter Sattel-Lkw habe keinen Zusammenhang mit der Tat, erklärte der Kriminalist. Der Lenker des Schwerfahrzeuges sei den Tätern vielmehr “in die Quere gekommen”, weil er an der Ausfahrt zur S33 ebenfalls an dem Kastenwagen vorbei musste. Kurz drauf folgte bereits der Geldtransporter. Der Chauffeur des Schwerfahrzeugs wurde laut Klaus Preining vom Landeskriminalamt NÖ als Zeuge einvernommen.

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Coup wurde verhindert

Es sei davon auszugehen, dass die letztlich verhinderten Räuber mit Waffengewalt an den Inhalt des Ziels ihres Coups gelangen wollten, hieß es weiter. Preining zufolge sah die Besatzung einen vermummten Mann mit einem Gewehr und einen zweiten, der einen Unterlegekeil in Händen hielt. Damit sollte der Geldtransporter in der Linkskurve zur S33 nach dem Anhalten offensichtlich an der Weiterfahrt gehindert werden. Weil der Lenker jedoch geistesgegenwärtig aufs Gas stieg, missglückte der Überfall.

Fluchtfahrzeuge in Brand gesteckt

Die Täter steckten daraufhin den Kastenwagen unmittelbar am Knoten St. Pölten in Brand. Die Auffahrt zur S33 blieb aus dem Westen kommend für mehrere Stunden gesperrt. Zwei Pkw, die offensichtlich zur Flucht gedient hatten, brannten bei der Ausfahrt Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) der A1 einige Kilometer weiter ostwärts aus. Ein mit Wiener Diplomatenkennzeichen versehenes viertes Auto wurde kurz nach 4.00 Uhr in Mauerbach bei Wien angezündet und ebenfalls völlig vernichtet.

Sämtliche Fahrzeuge waren in Wien gestohlen worden, sagte Preining am frühen Dienstagabend. Die verwendeten Kennzeichen waren ebenfalls entwendet. Letztere “teilweise auch außerhalb Österreichs”.

Aufwendige kriminaltechnische Untersuchungen der in Brand gesteckten Fahrzeuge begannen noch in den Nachtstunden. Die Ermittler gingen von “mindestens drei Tätern” aus, die den spektakulären Coup verüben hatten wollen. Die Fahndung blieb vorerst erfolglos.

Ähnliche Überfälle in Tschechien

Ähnliche Überfälle waren in der jüngeren Vergangenheit u.a. in Tschechien begangen worden. Davon berichteten auf Anfrage der APA sowohl das auf Werttransporte spezialisierte Unternehmen Loomis, das in Österreich 150 Autos im Einsatz hat, als auch Preining. Der Kriminalist betonte, dass man sich im Zusammenhang mit dem Fall vom Dienstag bei St. Pölten (“So etwas hatten wir noch nicht”) mit den Behörden im Nachbarland in Verbindung setzen werde.

Polizei bittet um Hinweise auf Täter

Allfällige Zeugen, die ab 2.56 Uhr beim Knoten St. Pölten bzw. in der Folge auf der Richtungsfahrbahn Wien der A1 weiter ostwärts Beobachtungen gemacht haben, sind aufgerufen, sich an die nächste Polizeidienststelle bzw. an den Journaldienst des Landeskriminalamtes NÖ (Tel.: 059133/30-3333) zu wenden. (APA)

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