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Nie ohne Reiseapotheke

Apotheker beraten bei Zusammenstellung der Arzneimittel.

WIEN Damit die Urlaubsfreude ungetrübt bleibt, ist eine gut sortierte Reiseapotheke unverzichtbar – egal ob bei Fernreisen, einem Wanderurlaub in Österreich oder einem Städtetrip. „Es ist immer klug, alle wichtigen Arzneimittel einzupacken, da man so im Bedarfsfall sofort das geeignete, vertraute und bewährte Medikament zur Hand hat. Ich rate davon ab, im Ausland Medikamente zu besorgen, da Arzneimittel in verschiedenen Ländern unterschiedliche Namen und Dosierungen haben“, so Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer und weiter: „Zudem ist zu bedenken, dass die Packungsbeilagen in der jeweiligen Landessprache verfasst sind.“

Standardausrüstung
Als erster Grundsatz für die Reisapotheke gilt daher: Alle Medikamente, die man zu Hause einnimmt oder häufig braucht, dürfen im Urlaub nicht fehlen. Zur Standardausrüstung gehören weiters Arzneimittel gegen Reiseübelkeit und Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Durchfall und Erbrechen, gegen Schmerzen und Fieber sowie gegen Allergien und Juckreiz. Verbandszeug wie Pflaster und Blasenpflaster, eine elastische Binde und Kühlkompressen sowie Schere, Pinzette, Wunddesinfektionsmittel, eine Wund- und Heilsalbe sowie Insektenschutz dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Es empfiehlt sich auch, Medikamente gegen Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen und Schnupfen sowie Augen- und Nasentropfen, ein Elektrolytpräparat, eine Salbe gegen Prellungen und Verstauchungen sowie ein Fieberthermometer einzupacken. Der richtige, auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmte Sonnenschutz gehört ebenfalls ins Reisegepäck. Medikamente, die speziell auf den Urlaubsort abgestimmt, sollte man auch bereits zu Hause besorgen. „Das Mitführen von medizinischen Dokumenten, wie Impfpass, Diabetikerpass oder Allergiepass ist ebenfalls ratsam. Ins Reisegepäck gehört selbstverständlich auch die e-Card“, erinnert Kobinger.

Transport und Lagerung
Wer mit Kindern verreist, sollte Präparate gegen Fieber, Schmerzen und Erkältungskrankheiten sowie spezielle Elektrolyt- und Durchfallpräparate mitnehmen. Die Reiseapotheke sollte dabei möglichst kühl, trocken und lichtgeschützt transportiert und gelagert werden. Bei Flugreisen gehören diese Medikamente ins Handgepäck. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, hilft ein Zertifikat des behandelnden Arztes, das die Erkrankung und die benötigte Medikation bescheinigt.

e-card als wichtiges Utensil
WIEN Beim Packen für den Sommerurlaub – egal ob im In- oder Ausland – sollte keinesfalls auf die e-card vergessen werden. Mit ihr ist man nicht nur in Österreich, sondern auch in den meisten europäischen Ländern krankenversichert. Möglich macht das die Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK), die sich auf der Rückseite (blaue Seite) der Karte befindet und unbedingt ausgefüllt sein muss. Akzeptiert wird die EKVK in der gesamten EU sowie in der Schweiz, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Norwegen, Island und Liechtenstein. Achtung: Für Reisen in die Türkei muss man sich vor der Reise einen Urlaubskrankenschein besorgen. Dieser ist bei der Arbeitsstelle oder beim jeweiligen Krankenversicherungsträger erhältlich.

Karte unbedingt vorweisen
Wer dann in einem Land, in dem die EKVK gilt, akut erkrankt, hat das Recht, so behandelt zu werden, wie eine dort sozialversicherte Person. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die blaue Seite der e-card noch vor Beginn der Behandlung vorgewiesen wird. Gibt es vor Ort keinen Vertragsarzt und erfolgt die Behandlung durch einen Privatarzt, ist es wichtig, eine detaillierte Rechnung (möglichst auf Deutsch oder Englisch) ausstellen zu lassen. Zurück in Österreich kann die bezahlte Rechnung bei ihrer Krankenkasse eingereicht werden.

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