NHL-Profis wandern ab
Die “68” auf dem Rücken des bisherigen NHL-Profis, ein historischer Protest gegen den Einmarsch der Sowjetarmee 1968 in seine Heimat, dürfte bei den Anhängern seines neuen russischen Clubs Awangard Omsk auf wenig Gegenliebe stoßen. Wegen des andauernden Arbeitskampfes in Nordamerika sind bereits mehr als 50 Profis in die finanziell verlockende russische Liga abgewandert.
Für die meisten NHL-Profis ist das Abenteuer Russland ein Sprung ins kalte Wasser. Ohne jemals dort gewesen zu sein, hatte der Weltklassespieler Jagr in Omsk unterschrieben – angeblich um seine Spielstärke auch in Russland zu testen. In der NHL sollte Jagr in dieser Saison elf Millionen Dollar (8,53 Mill. Euro) verdienen. Mit dem Streik wurden aber nicht nur die Spiele, sondern auch die Lohnzahlungen gestrichen.
Ich verheimliche nicht, dass auch der finanzielle Aspekt eine Rolle spielt”, begründete der Tscheche seinen Wechsel nach Westsibirien, der ihm angeblich zwei Millionen Dollar einbringt. Hinter Awangard Omsk steht der sportbegeisterte Ölbaron und Multimilliardär Roman Abramowitsch, der bereits hunderte Millionen Euro in den Londoner Fußballklub Chelsea gesteckt hat. Awangard Omsk muss derzeit in der russischen Super-Liga um den Einzug in die Playoffs zittern, deshalb wurde der Verein beim Ausverkauf der NHL aktiv.
Der Exodus der NHL-Profis zum einstigen Klassenfeind ist eine späte Genugtuung für das russische Eishockey. Mit Stars wie Vincent Lecavalier hat sich die russische Superliga beinahe über Nacht zur vorübergehend stärksten Liga der Welt gemausert. Der Kanadier Lecavalier, der beim World Cup im Sommer als wertvollster Spieler ausgezeichnet worden war, verließ den Stanley-Cup-Sieger Tampa Bay Lightning und schloss sich Ak Bars Kasan an.
Ich wollte schon immer nach Europa und speziell nach Russland, weil es die Möglichkeit gibt, mit einigen großen Spielern zusammen zu spielen”, erklärte Lecavalier. Sein Mitspieler Brad Richards unterschrieb auch in Kasan. Weil in der NHL wohl bis zum Saisonende keine Einigung zu erwarten ist, sind bereits mehr als 260 Profis nach Europa gewechselt, die meisten von ihnen nach Schweden, Russland und Tschechien. Ein Schnäppchen sind die Westprofis keinesfalls. Bei Ak Bars Kasan sollen die Legionäre 1,6 Millionen Dollar für ihren Einsatz bis zum Saisonende verdienen.
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