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Tunnelbohrer ist fast am Ziel

Durchschlagsfeier fixiert – heute wird die Demontage des Geräts besprochen.

Lochau, Bregenz. „Am Ende waren die Gesteinsformationen doch noch etwas widerstandsfähiger und haben die Vortriebsmaschine etwas eingebremst, aber jetzt sind wir praktisch am Ziel“, verriet Bauleiter Johannes Pircher dieser Tage im „VN“-Gespräch. Die offizielle Durchschlagsfeier ist für 13. November angesetzt – und dann wird es vor dem Südportal im Weidach schon „lebendig“ sein, denn Bautrans hat die Vorbereitungen zur Demontage des Bohrgiganten diese Woche gestartet.

Noch ein Einsatz

Entschieden wurde auch über das Schicksal des rund 2000 Tonnen schweren und knapp 200 Meter langen Bohrgiganten: „Das Gerät wird demontiert, kommt ins Herstellerwerk zurück und wird für einen neuen Einsatz vorbereitet“, so Pircher. Diese Entscheidung hat „Herrenknecht“ erst in den vergangenen Wochen getroffen, denn es stand auch eine Verschrottung zur Diskussion.

Demontage

Heute, Donnerstag, wird man in der Bauleitung der Arge Pfändertunnel auch die Vorgangsweise der Demontage besprechen. Wie beim Aufbau der Vortriebsmaschine im Sommer vergangenen Jahres wird das Lauteracher Spezialunternehmen Bautrans auch beim Abbruch wieder tätig werden. „Dazu wird u.a. ein Raupenkran eingesetzt. Die ersten Teile dieses Krans sind diese Woche bereits von Nürnberg aus in Marsch gesetzt worden. Wir gehen davon aus, dass wir am 1. Dezember mit den Arbeiten beginnen werden“, so Bautrans-Logistiker Jürgen Stütler.

Verzögerung folgenlos

Ursprünglich hatte man gehofft, den Durchschlag schon im Frühherbst zu schaffen, doch nach verschiedenen technischen Problemen war dieses hochgesteckte Ziel nicht zu schaffen. „Wir haben zwar in Spitzentagen bis zu 40 Meter geschafft, aber es gab auch Phasen, in denen wir hinter dem Zeitplan zurückblieben“, räumt Pircher ein, fügt jedoch hinzu, dass dies auf den Gesamtzeitplan keine Auswirkungen hat. „Der Ausbruch der zweiten Röhre ist ja nur Teil des Gesamtprojekts und wir haben auch so jede Menge zu tun. Diese Arbeiten – u. a. die Querschläge zur ersten Röhre – werden durch die Verzögerung beim Ausbruch in keiner Weise beeinträchtigt, sie laufen ganz normal ab.“

Bergmännische Arbeit

Die Weströhre wird zwar mit einer Vortriebsmaschine ausgebrochen, die Mineure wurden dadurch aber keineswegs „arbeitslos“, sie sind vielmehr dafür verantwortlich, dass die knapp 70 m langen Verbindungsstollen zur seit Dezember 1980 in Betrieb stehenden Oströhre ausgebrochen werden. Gleichzeitig sind die Stollen für die Lüftung der Weströhre zu erstellen. Insgesamt rund zwei Kilometer Tunnelbau unter nicht einfachen Bedingungen, wie ein Lokalaugenschein der „VN“ zeigte. „Es läuft alles nach Plan“, so Pircher beim „Aufstieg“ zum Lüftungsschacht. Notwendige Sprengungen sind immer wieder Anlass für kurzzeitige Tunnelsperren. Reine Vorsichtsmaßnahme, denn die Spezialisten gehen nicht davon aus, dass es zu Beschädigungen und damit Gefährdungen in der bestehenden Röhre kommt.

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