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Neues Verhütungspflaster mit niedriger Hormondosierung

Neues Hormonpflaster mit reduzierter Hormondosis: kein "Vergessen"
Neues Hormonpflaster mit reduzierter Hormondosis: kein "Vergessen" ©Gedeon Richter
Schon seit dem Jahr 2003 gibt es ein Verhütungspflaster. Eine neue Variante mit reduzierter Hormondosis soll jetzt für mehr Verbreitung dieser einfach anzuwendenden Kontrazeptionsmethode sorgen, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

“Ein Drittel der Schwangerschaften, die jährlich auftreten, sind ungeplant. Von den Frauen, welche die Pille einnehmen, wechseln innerhalb des ersten Jahres zu 37 Prozent das Präparat wegen Unzufriedenheit oder Nebenwirkungen. 29 Prozent der Frauen beenden die Einnahme der Pille”, sagte der Wiener Gynäkologe Christian Egarter (MedUni Wien/AKH). In der Umfrage, welche diese Daten erbracht hat, seien von 71 Prozent der Pille-Anwenderinnen von Applikationsfehlern berichtet worden.

Gleich hohe Sicherheit, leichtere Anwendung

Vaginalringe und Hormonpflaster sollen in der Kontrazeption eine gleich hohe Sicherheit wie die Pille, aber eine leichtere Anwendung bringen. Das neue Hormonpflaster mit Gestoden und Ethinylestradiol als die zwei wirksamen Komponenten könnte eine Verbesserung bedeuten. “Es ist transparent, diskret anwendbar, dünner und mit niedrigerer Hormondosis”, sagte die Wiener Gynäkologin Doris Gruber.

Für Vier-Wochen-Zyklus konzipiert

Das Pflaster gibt durch die Haut pro Tag 13 Mikrogramm Ethinylestradiol und 60 Mikrogramm Gestoden ab. Das bedeutet im Vergleich zum ersten derartigen Produkt eine Reduktion bei gleich hoher Sicherheit, die auch jener der Pille entspricht. “Das Pflaster ist für einen Vier-Wochen-Zyklus konzipiert. Der Tausch erfolgt einmal pro Woche. Die vierte Woche ist pflasterfrei”, sagte die Gynäkologin.

Laut dem Österreichischen Verhütungsreport aus dem Jahr 2012 schützen sich 77 Prozent der Frauen zwischen 16 und 49 Jahren vor ungewollten Schwangerschaften. Bei den 16- bis 29-jährigen Frauen sind es sogar 91 Prozent. Am bekanntesten ist die Pille, mit der auch zumeist begonnen wird. Der Einfluss des Beratungsgespräches durch den Gynäkologen ist hoch. (APA)

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