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Neues Orgelprojekt für die Pfarrkirche Tisis

Das Orgelteam hofft auf einen baldigen Startschuss: DI Markus Aberer, Dr. Heinz Fritzsche,  Bernhard Loss, Vikar Stefan Biondi, Angelika Egel (PKR), Pfarrer Werner Witwer.
Das Orgelteam hofft auf einen baldigen Startschuss: DI Markus Aberer, Dr. Heinz Fritzsche, Bernhard Loss, Vikar Stefan Biondi, Angelika Egel (PKR), Pfarrer Werner Witwer. ©Helmut Köck/Pfarre
Feldkirch. (koe) Vor fünf Jahren scheiterte das Projekt einer “Enzenhofer - Orgel“ für die Tisner Pfarrkirche an den zu hohen Kosten. Nach einer Nachdenkpause hat sich nun ein realisierbares Projekt positiv entwickelt.
Orgelprojekt 2017

Projektdetails
Pfarrvikar Stefan Biondi konnte am vergangenen Sonntag zahlreiche Interessierte im Pfarrzentrum TIP begrüßen, um über den Projektfortschritt zu informieren. Vor ca. einem Jahr trat Generalvikar Rudolf Bischof an Pfarrvikar Stefan Biondi heran, die unbenutzte Orgel der Johanniterkirche in Feldkirch zu restaurieren und in der Tisner Pfarrkirche wieder aufzustellen. Die Uridee stammte von Walfried Kraher, Musikprofessor und Organist in Tisis. „Im Bundesgymnasium durfte ich schon als Erstklässler bei den meist voll besetzten Schülermessen um 7:10 Uhr auf dieser herrlichen Orgel spielen. Ich finde es eine tolle Idee, dieses historische Musikinstrument nach Tisis zu holen“, so Kraher voller Begeisterung bei der Präsentation. Auch von der Idee begeistert war Bernhard Loss, der Orgelbeauftragte der Diözese. Seit einem Jahr wird im Pfarrkirchenrat über dieses Projekt gebrütet und geplant.

Bau vor 149 Jahren
In den letzten 30 Jahren nach der Säkularisation der Johanniterkirche blieb die Orgel unbenutzt und war dem Verfall preisgegeben. Das Musikinstrument wurde 1868 von der Firma Gebr. Link aus Giengen an der Brenz, Baden Württenberg (laut Wikipedia einer der bedeutendsten Orgelbauer der Romantik), errichtet. Es handelt sich hier um eine sogenannte “Romantische“ Orgel. In dieser Zeit wurde versucht, die Orgel wie ein Orchester klingen zu lassen, mit vermehrtem Einsatz von Violin – und Flötenstimmen. Mit besonderer Technik wurde auch ermöglicht, eine “Vox coelestis“, himmlische Klänge, zu generieren. Diese Orgeln sind nur mehr selten anzutreffen, da viele Instrumente in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts umgebaut wurden, aber auch viele dieser Instrumente im zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Aus diesen Gründen ist das Bundesdenkmalamt außerordentlich an der Restaurierung und der Wiederaufstellung der Link-Orgel interessiert und ist auch bereit, das Vorhaben finanziell zu unterstützen. Bei der Restaurierung wird das Musikinstrument in alle Einzelteile zerlegt und aufgelegt. Das Bundesdenkmalamt überwacht den Tausch alter mit neuen Einzelteilen. Der starke Holzwurmbefall wird durch modernste Technik bekämpft und die Holzteile farbenmäßig dem Ambiente der Tisner Pfarrkirche mit seinen Kirchenbänken und Eichenböden angeglichen.

210.000 Euro Kosten
Markus Aberer
vom Projektteam erläuterte dann technische Details, Kosten und Zeitplan. Die alte Orgel wird komplett abgebaut, nachdem eine Restaurierung aufgrund von über € 100.000 Kosten zur Erneuerung der Windlade durch Beschluss des Pfarrkirchenrates nicht weiterverfolgt wird. Dagegen ist die Aufstellung der Link-Orgel auf der Empore technisch ohne Aufwand möglich. Die Vorbereitungen für das Projekt sind schon weit fortgeschritten. Mit der Firma Walter Vonbank, übrigens ein gebürtiger Vorarlberger, aus Triebendorf in der Steiermark, konnte ein anerkannter Orgelbauer und Restaurator gefunden werden. Mittlerweile laufen die Vorarbeiten für Subventionsansuchen. Das Gesamtbudget beläuft sich auf ca. € 210.000, wobei Eigenmittel von € 50.000 aus dem früheren Projekt vorhanden sind. Land Vorarlberg und das BDA steuern jeweils 15% (€ 31.500) bei. Subventionen von der Stadt Feldkirch und Diözese sind mit je 5% (€ 10.500) budgetiert. Offen bleibt daher ein Betrag von € 75.000, der durch Spenden, Verkauf von Orgelpfeifen etc. aufgebracht werden muss. Es ist wieder an das Modell der “Spenden mit Daueraufträgen“ gedacht, das von der Tisner Bevölkerung schon bei der Kirchenrenovierung und dem Umbau der Pfarrsäle in großzügiger Weise angenommen wurde. Der Pfarrkirchenrat erhofft sich aus der Bevölkerung eine positive Resonanz zu diesem Projekt und würde gerne durch einen baldigen Beschluss das Ziel vorgeben, das restaurierte königliche Musikinstrument zum Pfingstfest am 20. Mai 2018, dem 150. Jahrestag des Orgelbaus, in der Tisner Kirche wieder zum Erklingen zu bringen.

 

 

 

 

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