Basel. Das Präparat verlangsame demnach das Fortschreiten der sogenannten primär progredienten MS und erreichte damit das Hauptziel der Studie. Für die Erkrankung, an der etwa jeder zehnte MS-Patient leidet, ist noch keine Therapie zugelassen.
Analysten trauen Ocrelizumab Milliardenumsätze zu und der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten könnte damit seine Präsenz in einem anderen Therapiegebiet stärken. Die Nebenwirkungen von Ocrelizumab waren Roche zufolge vergleichbar mit denen bei Placebo. Das zu spritzende Medikament hat in klinischen Studien bereits seine Wirksamkeit bei der häufiger vorkommenden schubförmig verlaufenden Erkrankung unter Beweis gestellt. Roche will Anfang kommenden Jahres für beide MS-Typen die Zulassungsanträge einreichen.
2,3 Millionen Betroffene weltweit
Weltweit leiden geschätzt 2,3 Millionen Menschen an der bisher unheilbaren Nervenkrankheit und jährlich werden MS-Arzneien um rund 20 Mrd. Dollar (17,9 Mrd. Euro) verkauft. Neben den seit langem etablierten, per Spritze zu verabreichenden Interferon-Arzneien etwa des deutschen Merck-Konzerns setzten sich in den letzten Jahren vermehrt neue Medikamente in Tablettenform durch, wie sie von Novartis oder Biogen angeboten werden.
Die Anleger zeigten sich von der Aussicht auf neue Milliarden-Umsatzbringer angetan. Roche stieg als einer von wenigen Titeln unter den insgesamt nachgebenden europäischen Gesundheitswerten um zwei Prozent auf 256,60 Franken (234,94 Euro). Der Konzern mit Sitz in Basel hatte am Wochenende bei einem Krebskongress in Wien auch neue Daten zu seiner Krebs-Immuntherapie Atezolizumab, die deren Wirksamkeit bei Lungen- und Blasenkrebs belegten.
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