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Neues Gesicht für Seestadt

Bregenz – Eine Jury entscheidet am Wochenende über das Prisma-Projekt im Seestadtareal. Ein Investor für das ÖBB-Areal wurde bereits gefunden.
Seestadt-Projekt im Überblick
Ausschreibung zum Wettbewerb (*.pdf)

Wo jetzt noch auf 9000 Quadratmetern mitten im Bregenzer Zentrum Autos parken, entsteht schon bald ein millionenschwerer Gebäudekomplex. Frühestens am Freitag, spätestens am Montag, steht fest, wie das neue Gesicht der Bregenzer Seestadt aussehen wird. Fünf renommierte Architektenteams entwarfen ihre Vision der „Inneren Seestadt“. Bis Anfang April reichten alle ihre Vorschläge ein. Am Freitag bekommen die 14 stimmberechtigten Jurymitglieder die fünf Projekte erstmals zu Gesicht. Einigen sie sich rasch, könnte die Entscheidung noch am gleichen Tag feststehen. „Spätestens am Montag wird es eine Entscheidung geben“, sagt Prisma-Vorstand Bernhard Ölz. Auflage für die Einreichungen war, dass ein Projektteam aus mindestens drei Architekturbüros besteht, von denen eines aus Vorarlberg kommen muss. In der Jury sitzen sieben Sachpreisrichter: Ölz, Hypo Vorarlberg-Vorstandsmitglied Michael Grahammer und je ein Vertreter jeder Bregenzer Partei. Zudem entscheiden sieben Fachpreisrichter, darunter Carl Fingerhuth, Peter Riepl (Riepl Architekten, Linz) oder Werner Binotto, Gestaltungsbeirat der Landeshauptstadt Bregenz. Jedes Jurymitglied hat eine Stimme, Fingerhuth als Vorsitzender der Beurteilungskommission jedoch zwei. Insgesamt werden 45.000 Euro an Preisgeldern an die Architekten vergeben.

„Top-geheime“ Pläne

 Bis Freitag seien die ­Pläne „top-geheim“. Auch Ölz selbst kenne die Entwürfe nicht. Bis zu Beginn der Sitzung am Freitagmorgen im Seefoyer werden die Entwürfe „streng bewacht“. Ein eigener Sicherheitsdienst wurde für die Nacht engagiert. Man liege noch im zuletzt bekannt gegebenen Zeitplan: Im Frühsommer 2011 soll mit dem Bau begonnen werden. Bis Ende 2013 soll das Bauprojekt fertig sein. 75 bis 80 Millionen Euro soll es kosten. „Die Investitionssumme wurde unabhängig vom Projekt berechnet. wir hoffen aber, dass die veranschlagte Summe reicht“, sagt Ölz. Geplant sind jedenfalls mindestens zwei Gebäude auf dem 9000 Quadratmeter großen Areal. Auf mehreren Stockwerken entstehen Handel-, Büro- und Wohnräume. Das Gebäude darf maximal 18,5 Meter hoch sein. Ein Übergang zum Seeufer wird gebaut. Unter den Gebäuden soll eine Tiefgarage entstehen. Diese hängt jedoch eng mit dem Bregenzer Bahnhof zusammen.

Investor für ÖBB-Areal

 Das Bahnareal soll an einen Investor verpachtet und in naher Zukunft neu gestaltet werden. Eine zweite Tiefgaragenabfahrt vom ÖBB-Gelände aus ist vorgesehen. Das Bahnhofsgrundstück selbst will die ÖBB für mindestens die nächsten 80 Jahre verpachten. Aus mehreren Interessenten wurde nun laut Gerhard Werlberger (ÖBB) eine österreichische Investorengruppe als Favorit gewählt. Ob diese den Zuschlag erhält, muss aber erst in einer ÖBB-Aufsichtsratssitzung beschlossen werden. „Der Höchstbieter wird der Eigentümerin ÖBB empfohlen. Die lokalen Interessen wurden gewahrt. Das Bestgebot verspricht Nachhaltigkeit“, sagt Werlberger.

Architekten

Fünf Teams haben ihre Projekte eingereicht. Die Jury entscheidet am Freitag oder Samstag:
– Aicher Architekten (V), Zechner & Zechner (A), Elmar Ludescher (V), Phillip Lutz (V)
– Baumschlager Eberle (V), David Chipperfield (D), Diener & Diener (CH)
– Cukrowicz/Nachbaur (V), Krischanitz (A), Riegler Riewe (A)
– Dietrich I Untertrifaller (V), Delugan-Meissl (A), Dietmar Feichtinger (F)
– Hermann Kaufmann (V), Christian Lenz (V), Burkhard Meyer (CH), Jabornegg & Palffy (D)

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