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Neues Dialysezentrum für Wien

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In Wien entsteht bis 2009 ein neues Dialysezentrum, das Behandlungskapazitäten für bis zu 400 Patienten bieten soll. Das Haus mit Investitionskosten von 15 Mio. Euro wird auf dem Areal des Donauspitals im 22. Bezirk gebaut.

Neu ist dabei die Kooperation des gemeindeeigenen Krankenanstaltenverbundes (KAV) mit der Gebietskrankenkasse (WGKK) und den Barmherzigen Brüdern, die das Zentrum betreiben werden.

Die rund 700 Dialysepatienten Wiens wurden bisher ausschließlich in Spitälern behandelt. Das Behandlungszentrum ist daher eine Novität, und zwar auch in der Finanzierung, erklärte Gesundheits- und Sozialstadträtin Renate Brauner in einer Pressekonferenz. Die Errichtungskosten teilen sich KAV und WGKK im Verhältnis 70 zu 30, die Betriebskosten im Verhältnis 30 zu 70. Als Träger wird eine gemeinnützige GmbH gegründet, an der KAV und WGKK je 49 Prozent halten. Die restlichen zwei Prozent liegen bei den Barmherzigen Brüdern.

Brauner lobte diese systemübergreifende Lösung, die für die Patienten den größten Nutzen bringe. Ähnlich Franz Bittner, Obmann der WGKK: „Das ist bemerkenswert für Österreich, und das kann und soll Vorbildwirkung für andere Bundesländer haben.“ Die damit geschaffenen Kapazitäten seien mehr als ausreichend: „Wir denken da nicht in der Kategorie der nächsten zwei Jahre, sondern an das Jahr 2010 und darüber hinaus.“

Als erster Schritt werden im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ab Frühjahr 2007 die ersten zwölf Dialysebetten in Betrieb gehen. Weitere 60 Betten entstehen dann „auf der grünen Wiese“ beim Donauspital. Laut KAV-Chef Wilhelm Marhold ist das eine besonders kostengünstige Lösung, die um rund 30 Prozent billiger kommt, als ein entsprechender Ausbau von bestehenden Krankenhaus-Pavillons. Trotzdem werden auch die Spitalskapazitäten erweitert.

Im neuen Haus soll die lebensrettende Blutwäsche für nierenkranke Patienten in zwei Schichten am Vor- und Nachmittag angeboten werden. Üblich sind derzeit drei, und selbst eine vierte Schicht mitten in der Nacht musste in der Vergangenheit im AKH angeboten werden, um der steigenden Patientenzahl Herr zu werden. Bis auf wenige Ausnahmen sei dies nun nicht mehr notwendig, denn seit Brauners Amtsantritt habe man die Dialysekapazitäten bereits ausgebaut, so Marhold.

Wie Univ.-Prof. Josef Kovarik, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie, erklärte, steigt die Zahl der Dialysepatienten bundesweit jährlich um vier bis sechs Prozent an, in Wien sogar um sieben bis zehn Prozent. Ursachen sind die höhere Lebenserwartung, die Zunahme von Typ-II-Diabetes sowie „verschlampte“ Bluthochdruckerkrankungen, so der Mediziner.

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