Übersaxen. Die St. Rochuskapelle steht bereits seit etwa 1470 in der kleinen Parzelle Rainberg. Der Bau im 15.Jahrhundert, geht laut Quellenlage auf ein Gelöbnis zurück, dass die Bevölkerung inmitten der damals wütenden Pestzeit ablegte. 1607 datiert die Stiftung des heute noch bestehenden Altars, der seinerzeit angerufen wurde, um den Schrecken der Pest zu vertreiben. Während St. Rochus im Jahr 2009 innen komplett saniert wurde, geht die letzte Dach – bzw. Außensanierung auf das Jahr 1978 zurück. Daher entschied man sich seitens des Pfarrkirchenrats dafür gleich beide kleinen sakralen Gebäude einer Auffrischung zu unterziehen und vor allem die mehr als 3500 Dachschindeln der historischen kleinen Kirche am Rainberg komplett auszutauschen und zudem das doppelarmige Kreuz neu zu vergolden.
Vorweg budgetiert wurde dafür eine Summe von 25.000 Euro und in Übersaxen schaffte man etwas, was im Bereich öffentlicher Bauten heutzutage nur noch selten vorkommt: Anstatt die Kosten zu überschreiten, blieb man schlussendlich mit rund 21.000 Euro sogar deutlich unter dem Kostenrahmen. Hauptverantwortlich dafür, so der Vorsitzende des Pfarrkirchenrats Heinz Lins, zeichnete sich der tatkräftige freiwillige Einsatz von Mitgliedern der Pfarrgemeinde, die rund 300 Arbeitsstunden ehrenamtlich erbrachten. Trotz alle dem aber noch ein großer Brocken für die kleine Pfarre, die Umsetzung war nur dank der Unterstützung von Spenden, dem Denkmalamt, der Gemeinde, der Agrar und der Diözese möglich. Darüber hinaus veranstaltete man verschieden Aktionen, wie ein Kapellenfest inklusive Dachschindelaktion, ein Preisjassen sowie eine Adventbesinnung.
Ob die in Zeiten der Errichtung der Rochuskapelle vorherrschende Pest mit Hilfe der Gebete gegenüber St. Rochus – dem Schutzpatron gegen die Pest und Seuchen – besiegt werden konnte, ist historisch natürlich nicht belegbar, bietet aber doch einen interessanten Konnex zur heute vorherrschenden Corona Pandemie. Vorstellbar ist aber doch, dass der heilige Rochus im Gebet von so manchem Gläubigen derzeit wieder etwas mehr an Platz einnehmen wird. Mit der im frischen Glanz erstrahlenden Kapelle hat man in Übersaxen auf jeden Fall zumindest ein Symbol gegen alle Seuchenerkrankungen und wie bisher wird dort Pfarrer Peter Haas einmal im Monat die heilige Messe zelebrieren. CEG
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