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Neues Caritas-Hotel "magdas" mit Flüchtlingen als Angestellte vor Öffnung

Ein Musterzimmer im magdas Hotel
Ein Musterzimmer im magdas Hotel ©APA
Das außergewöhnliche Hotelprojekt entstand aus einem renovierungsbedürftigen Pensionistenheim. Unweit des Wiener Praters wird in der Nacht auf Sonntag das erste von der Caritas betriebene Hotel "magdas" eröffnet. Dort arbeiten Flüchtlinge.
Gäste gestalten Fassade
Musterzimmer im "magdas"
Jobs für Flüchtlinge
Eröffnung geplant

Das Besondere: 20 anerkannte Flüchtlinge sind in der Budgetherberge beschäftigt und kümmern sich gemeinsam mit fünf Branchenprofis und einem Job-Coach um die Gäste.

Arbeit für 20 Flüchtlinge

Caritas-Präsident Michael Landau sprach am Mittwoch in einer Pressekonferenz von einem “Hotel mit sozialem Mehrwert”: “Die Touristen werden von Menschen willkommen geheißen, die ihre Heimat nicht freiwillig verlassen haben.” Die 26 “magdas”-Mitarbeiter kommen aus 16 Ländern und sprechen 24 Sprachen. Landau verwies zudem auf die politische Idee hinter dem Projekt: “Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten dürfen. Denn es ist widersinnig, junge Menschen zum Nichtstun zu verdammen”, kritisierte er die derzeitige Gesetzeslage in Österreich. Hier zeige man praktisch auf, dass es auch anders gehe.

Häupl über das Hotel magdas

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigte sich in Sachen Arbeitserlaubnis d’accord mit dem Caritas-Chef. Man müsse in dieser Frage aber “sehr behutsam” umgehen und nicht “die einen Arbeitslosen gegen die anderen Arbeitslosen ausspielen”. Häupl betonte dabei auch, dass die politische Asyldebatte nicht auf dem Rücken von Flüchtlingen ausgetragen werden dürfe. Die “magdas”-Initiative sei jedenfalls in Hinblick auf Toleranz, Respekt und Abbau von Vorurteilen eine “großartige Geschichte”.

Die 20 Flüchtlinge stammen etwa aus Marokko, Guinea oder dem Iran. Ab Herbst werden zusätzlich vier bis sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in den Bereichen Küche, Service und Rezeption als Lehrlinge ausgebildet.

Cafe, Bocciabahn und Radverleih

Neun Monate wurde das frühere Pensionistenwohnheim in der Laufbergergasse 12 umgebaut. Die Kosten lagen bei 1,5 Millionen Euro. Nun beherbergt das Neo-Hotel 78 Zimmer in fünf Kategorien – mehr als die Hälfte davon mit Balkon. Doppelzimmer sind ab 70 Euro, Einzelzimmer ab 60 Euro buchbar. Die Betreiber rechnen mit einer Durchschnittsauslastung von 65 Prozent. Für den Großteil der Einrichtung wurden alte Möbel renoviert bzw. neu gestaltet. Ein Cafe, eine Bibliothek, eine Bocciabahn oder ein Fahrrad- und Yogamattenverleih sollen dafür sorgen, dass auch Menschen aus der Umgebung mit den Flüchtlingen zusammenkommen.

Mehr zum neuen Hotel finden Sie hier.

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