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Neuerlich Vorwürfe gegen Polizei: 47-jährige in Wien angeblich misshandelt

Gegen die Wiener Polizei werden Misshandlungsvorwürfe die Silvesternacht betreffend erhoben
Gegen die Wiener Polizei werden Misshandlungsvorwürfe die Silvesternacht betreffend erhoben ©APA (Sujet)
Eine 47-jährige Frau ist einem Medienbericht zufolge in der Silvesternacht in Wien offenbar ungerechtfertigt wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen und dabei von Polizisten misshandelt worden.
Zwischenfälle zu Silvester
Student erhebt Vorwürfe

Das berichtet der “Falter” in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe. Vorwürfe werden in der Zeitung auch gegen die Staatsanwaltschaft erhoben.

47-Jährige hatte Anzeige erstattet

Der zuständige Vertreter der Anklagebehörde habe in seinem Strafantrag gegen die Frau nämlich die Darstellung der Polizei übernommen, die den Vorfall als Widerstand sowie als schwere Körperverletzung an Beamten klassifizierte. Der Staatsanwalt habe jedoch weder einen Beamten befragt, obwohl die 47-Jährige am 1. Jänner Anzeige gegen die Polizisten erstattet habe, noch ein Video als Beweismittel herangezogen.

Festnahme auf Wiener City-Tankstelle

Die Festnahme der Frau erfolgte auf dem Gelände einer Tankstelle in der Innenstadt, die Geschehnisse wurden von der Überwachungskamera erfasst und sind laut “Falter” auf einem halbstündigen Video zu sehen, das von der 47-Jährigen aufgetrieben wurde, nachdem sich die Behörden nie dafür interessiert hätten. Bei der Frau wurden nach Angaben der Zeitung am 1. Jänner im AKH unter anderem ein Bruch des Steißbeins, Prellungen von Schädel und Knie sowie Blutergüsse festgestellt.

Versäumnisse der Anklagebehörde

Die Anklagebehörde wäre verpflichtet gewesen, die Polizisten binnen 48 Stunden einzuvernehmen, das Video zu sichern und ein gerichtsmedizinisches Gutachten in Auftrag zu geben, so der “Falter”. Der Rechtsanwalt der Frau, Wilfried Embacher, habe beim Verwaltungsgerichtshof eine Beschwerde wegen unmenschlicher Behandlung eingebracht und werde eine Entschädigung einklagen. Der für Mitte März angesetzte Prozess gegen die 47-Jährige sei nun bis auf Weiteres vertagt worden, heißt es in der Zeitung unter Berufung auf das Justizressort.

Student am Silvesterpfad attackiert

Erst am Montag war der Fall eines Studenten bekannt geworden, der nach eigenen Angaben am Silvesterpfad Opfer einer Attacke Jugendlicher und bei dem anschließenden Polizeieinsatz von Beamten gewürgt und geschlagen wurde. Darüber hinaus wirft der 25-Jährige den Polizisten vor, ihn beschimpft zu haben, da sie ihn für einen Muslim hielten.

(apa/red)

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