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Neuer Geschäftsführer: Junge SPÖ unzufrieden

Julia Herr ist mit dem Kurs der SPÖ nicht zufrieden.
Julia Herr ist mit dem Kurs der SPÖ nicht zufrieden. ©APA/BARBARA GINDL
Die Jugendorganisationen der SPÖ geben zum neuen Bundesgeschäftsführer Deutsch keine Zustimmung. Derzeit wackelt zudem das Mandat für SJ-Chefin Julia Herr.
Christian Deutsch ist neuer Bundesgeschäftsführer

Die Jugend-Organisationen haben am gestrigen Montag geschlossen vorzeitig die Sitzung des SP-Vorstands verlassen. Damit boykottierte man indirekt die Kür von Christian Deutsch zum Bundesgeschäftsführer, machte andererseits aber ein einstimmiges Votum möglich. Auch dass SJ-Chefin Julia Herr möglicherweise kein Mandat erhält, weil Thomas Drozda im Nationalrat bleibt, ärgert die Jungen.

Seitens der Jungen Generation hieß es zur Vorstandssitzung: "Es braucht eine umfassende organisatorische, strukturelle und personelle Neuaufstellung und keine unüberlegten Schnellschüsse."

SJ-Chefin Julia Herr verließ die Sitzung

SJ-Chefin Julia Herr twitterte exakt das selbe und bedauerte, dass sie nach der Sitzung das Gefühl habe, "dass wir das noch öfter fordern müssen bis wir das umsetzen". Die Sitzung habe sie verlassen, weil die Diskussion "sinnlos" gewesen sei.

Tatsächlich dürfte es im Vorstand ziemlich hoch her gegangen sein, speziell zwischen der Jugend und der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures, eine der Erfinderinnen des Bundesgeschäftsführers Deutsch. Im "Kurier" wird der Satz kolportiert: "Die Jugendorganisationen sind der Untergang der Sozialdemokratie." Bures ließ das bestreiten und will gesagt haben: "Wenn wir nicht solidarisch miteinander umgehen, ist das der Untergang der Sozialdemokratie." Sitzungsteilnehmer haben unterschiedliche Erinnerungen, welche Variante jetzt die richtige ist.

Herr dürfte wohl kein Mandat im Parlament bekommen

Sauer ist man bei den Jungen auch, weil Herr wieder einmal um ein Mandat umfallen könnte. Ändern die paar tausend Briefwahl-Stimmen am Donnerstag nichts mehr, wird es für die SJ-Chefin schwierig. Dann müsste nämlich die Wiener Landespartei auf eines ihrer Mandate verzichten, wovon nicht auszugehen ist. Rein käme Herr auch, wenn Drozda nach seinem Rückzug als Bundesgeschäftsführer auf sein Mandat verzichten würde, was er nach eigenen Angaben aber nicht tun wird.

Bures-Zitat laut Herr nicht gefallen

SJ-Chefin Julia Herr hat am Dienstag im Gespräch mit der APA betont, dass das kolportierte Zitat der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures nicht gefallen sei. Der "Kurier" hatte ursprünglich berichtet, dass Bures in der gestrigen Sitzung des Parteivorstands gesagt haben soll: "Die Jugendorganisationen sind der Untergang der Sozialdemokratie."

Auch um ihr Mandat sei es in der Sitzung des Parteivorstands nicht gegangen, sagte Herr. Zur Frage, ob Thomas Drozda nach seinem Rückzug als Bundesgeschäftsführer auf sein Nationalratsmandat verzichten soll, wollte sie sich nicht äußern. Überhaupt wollte sie die personellen Entscheidungen in der SPÖ nicht kommentieren.

>> Alles zur Nationalratswahl

(APA/Red)

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