In den öffentlichen Verkehrsmitteln sei es manchmal “wie am Fußballplatz”, meint Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien. Wenn die Regeln nicht klar definiert sind oder unklar ist, ob ein Verstoß vorliegt, entscheidet der Schiedsrichter. Und das ist in dem Fall der Lenker oder die Lenkerin des jeweiligen Verkehrsmittels. Alle Regeln, die es jedoch für die Öffis in Wien gibt, wurden in Folder in einfacher Sprache aufgelistet: Rauchen, Lärmen, Verschmutzen, Betteln, übermäßiger Alkoholkonsum und Radfahren gehören zu den verbotenen Aktivitäten, zahlreiche weitere sind nicht verboten, sollten aber aus Rücksichtnahme auf andere Fahrgäste unterlassen werden. Dazu gehören beispielsweise die Füße auf Sitzplätze zu legen oder zu essen. “Der Verzehr von warmen Speisen ist bei uns nicht erwünscht”, so Gries. Verboten ist er jedoch nicht.
Verbote und Rücksichtnahme
Neben den aufgelisteten Verboten ist auch ein Absatz über “selbstverständliches” Verhalten in dem Faltblatt enthalten. Unter anderem ist dort aufgeführt, dass es selbstverständlich sei Abfälle in die entsprechenden Mistkübel zu werfen, Blindenleitsysteme zugänglich zu halten, andere Fahrgäste nicht zu behindern und Fahrräder nur an den dafür vorgesehenen Stellen abzustellen. Allesamt Punkte, die im täglichen Ablauf ganz und gar nicht selbstverständlich sind, wie jeder, der in Wien öffentlich unterwegs ist, weiß. Auch bei den Verkehrsbetrieben ist man sich durchaus bewusst, dass “selbstverständlich” in diesem Fall nicht unbedingt die gängige Praxis beschreibt, sondern eher ein Appell an das ist, was selbstverständlich sein sollte. “Wir versuchen zu sensibilisieren, selbst nur das zu tun, was man auch als Mitfahrgast erleben möchte.”
Korrektes Verhalten in den Wiener Linien
Dass bei vielen Fahrgästen der Bedarf besteht, über das korrekte Verhalten in den Öffis zu diskutieren, habe man bei den Wiener Linien bereits lange festgestellt. Denn auf der Facebook-Seite gibt es nicht nur Beschwerden, sondern immer wieder auch lange Diskussionen über Verhaltensregeln. In der vergangenen Woche gab es dort beispielsweise ein Posting zum Thema “Ein- und Aussteigen lassen”, das von 478 Personen ein Like bekommen hat und 75 Mal kommentiert wurde. Mit der Seite wolle man auch einen Rahmen bieten, um über solche Themen zu diskutieren, so Gries. Letztendlich können die Wiener Linien nur versuchen, das zu beeinflussen, was in ihrer Verantwortung als Verkehrsbetriebe liege, meinte er abschließend.
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