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Neue Studie: Nachhaltige Ernährung schützt vor Krebs

Eine nachhaltige Ernährung verringert das Krebsrisiko signifikant.
Eine nachhaltige Ernährung verringert das Krebsrisiko signifikant. ©Canva
Eine groß angelegte Analyse von 2,2 Millionen Menschen belegt: Wer sich nachhaltig ernährt, verringert nachweislich das Risiko, an Krebs zu erkranken oder daran zu sterben.

Nachhaltige Ernährung wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus, sondern reduziert auch das Risiko für Krebserkrankungen deutlich. Das zeigt eine umfassende systematische Übersichtsarbeit, an der Forschungsteams aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien beteiligt waren. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift EClinicalMedicine des Lancet-Verlags veröffentlicht.

19 Studien ausgewertet

Für die Analyse wurden Daten aus 17 Studien zwischen 1983 und 2022 berücksichtigt. Insgesamt flossen 19 Effektabschätzungen zur Frage des Zusammenhangs zwischen nachhaltiger Ernährung und Krebs in die Auswertung ein. Die Studien umfassten die Gesundheitsdaten von rund 2,2 Millionen Personen.

Die Kernaussage der Forschenden: Wer sich nachhaltig ernährt, hat ein um sieben Prozent geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Noch deutlicher ist der Effekt bei der Sterblichkeit: Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, sinkt laut Analyse um zwölf Prozent.

Doppelter Nutzen: Gesundheit und Umwelt

"Die Untersuchung der Auswirkungen nachhaltiger Ernährung auf Krebs ist von entscheidender Bedeutung", schreiben Marina Kasper von der Universität Regensburg und ihre Co-Autoren, darunter Tilman Kühn von der MedUni Wien. Die Studienlage belege den doppelten Nutzen: nachhaltige Ernährung schützt sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit.

Allerdings plädiert das Forschungsteam für verbesserte Methoden. Die bislang verwendeten Studien seien methodisch sehr heterogen gewesen. Standardisierte Erhebungsansätze könnten künftig zu noch verlässlicheren Aussagen führen.

Pflanzliche Ernährung weiterhin unterrepräsentiert

Laut Berechnungen eines Komitees der Fachzeitschrift The Lancet hat sich die Zahl ernährungsbedingter Krebserkrankungen weltweit zwischen 2016 und 2021 um acht Prozent erhöht. In westlichen Industrienationen werden etwa 20 Prozent der Krebstodesfälle mit ungesunder Ernährung in Verbindung gebracht – insbesondere mit einem zu geringen Anteil pflanzlicher Lebensmittel.

(APA/Red)

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