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Neue Hornissenart gesichtet: So gefährlich ist sie und jetzt steht sie schon vor unseren Toren

©Symbolfoto mit KI generiert via Dall-E
Die invasive asiatische Hornisse stellt eine ernsthafte Bedrohung für die heimischen Bienenpopulationen dar, jetzt steht sie kurz vor dem Einzug in Vorarlberg.

Eine neue Insektenart macht sich in Deutschland breit: die Orientalische Hornisse. Jetzt wurde sie erstmals in Baden-Württemberg gesichtet und steht damit auch unmittelbar dem Einzug in Vorarlberg. Geht von der invasiven Art eine Gefahr aus?

Ernsthafte Gefahr

Die asiatische Hornisse stellt eine ernsthafte Gefahr für Bienenpopulationen und die Biodiversität in Europa dar. Seit ihrer Einschleppung aus Asien breitet sich die Art rasant aus und verursacht große Schäden an Honigbienenstöcken.

Herkunft und Verbreitung

Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus Zentral- und Ostasien. Im Jahr 2004 wurde sie erstmals in Frankreich gesichtet und hat sich seither in vielen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland und Österreich, ausgebreitet.

Merkmale und Erkennung

Diese invasive Art lässt sich leicht an folgenden Merkmalen erkennen:

  • Gelbe Füße
  • Schwarzer Körper
  • Schwarz-gelber Hinterleib mit gelben Bändern
  • Größe: Arbeiterinnen 17-25 mm, Königinnen 25-30 mm

Im Vergleich zur heimischen europäischen Hornisse (Vespa crabro) ist sie etwas kleiner.

Verhalten und Lebensweise

Asiatische Hornissen bauen große, kugelförmige Nester, häufig in hohen Laubbäumen. Diese Nester können einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen. Eine Kolonie besteht aus bis zu 2000 Individuen.

Gefährdung der Bienen

Die Hauptnahrung der Asiatischen Hornissen besteht aus Honigbienen. Vor allem im Spätsommer machen Bienen über 70 % ihrer Nahrung aus. Sie stellen daher eine erhebliche Bedrohung für Bienenstöcke dar. Durch die Jagd auf Bienen-Arbeiterinnen wird das gesamte Bienenvolk geschwächt, was zu einer Verringerung der Bestäubungsleistung führt.

Einfluss des Klimawandels

Mildere Winter fördern die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Europa. Ihre Population wächst, da kalte Winter, die ihre Vermehrung normalerweise eindämmen würden, immer seltener werden.

Erhöhte Aufmerksamkeit gefordert

Imkerinnen und Imker sind schon längst zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen. Bei regulären Bienenstandbesuchen sollte man den Bienenflug vor den Völkern etwa 20 Minuten lang beobachten – dieser Zeitraum reiche aus, um ein eventuelles Auftreten der asiatischen Hornisse zu erkennen.

  • Zur zentralen Erfassung und Weiterleitung von Sichtungen hat „Biene Österreich“ eine Meldeplattform eingerichtet. Diese soll helfen, Sichtungen von Einzeltieren sowie Nester zu dokumentieren und an die jeweiligen Bundesländer weiterzuleiten, die für die Bekämpfung zuständig sind. Bei Verdacht dokumentieren Sie bitte die Situation (Foto, Film) und melden Sie den Verdacht bei der Meldeplattform www.velutinamelden.at,“ empfiehlt der Verband.

Unterstützung durch Maschinenring

Da sich die Nester meist sehr hoch oben in den Baumkronen befinden und oft schwer zu sichten sind, bieten die Maschinenring-Service-Teams aus dem Bereich Baummanagement und Baumpflege ihre Unterstützung an. Das wurde auf der Seite der Landwirtschaftskammer vermeldet. Die Kosten für die Entfernung der Nester sollen laut Landwirtschaftskammer von den einzelnen Bundesländern übernommen werden.

Zusammengefasste Fakten:

  • Herkunft: Zentral- und Ostasien
  • Erste Sichtung in Europa: Frankreich, 2004
  • Merkmale: Gelbe Füße, schwarzer Körper, schwarz-gelber Hinterleib
  • Gefahr für Bienen: Über 70 % ihrer Nahrung besteht im Spätsommer aus Honigbienen
  • Klimawandel: Fördert die Ausbreitung durch milde Winter
  • Maßnahmen: Frühzeitiges Monitoring und Nestentfernung
  • Stichgefahr: Besonders gefährlich für Allergiker

Überlebt die Hornisse den Winter?

Die orientalische Hornisse (Vespa orientalis) stammt aus wärmeren Regionen wie dem Mittelmeerraum, dem Nahen Osten und Nordafrika, und ihre Fähigkeit, in kälteren Klimazonen wie Österreich zu überleben, ist begrenzt. Dennoch gibt es Berichte darüber, dass sich die orientalische Hornisse in Europa weiter nach Norden ausbreitet, was durch den Klimawandel begünstigt wird.

Grundsätzlich gilt: Nur die Königinnen überwintern, und sie benötigen geschützte Orte, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. In Gebieten mit milden Wintern ist dies durchaus möglich. In Österreich, insbesondere in Regionen mit normalerweise strengen Wintern wie Vorarlberg, wäre es für die orientalische Hornisse schwieriger, den Winter zu überleben, insbesondere in der freien Natur. In wärmeren städtischen Gebieten oder an Orten, die ausreichend Schutz bieten, könnten einige Königinnen jedoch durchaus den Winter überleben.

(VOL.AT)

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