Neue Haltungsvorgaben für Milchkühe - Nicht jeder Bauer zieht mit

Das heimische Modul entspreche den deutschen Haltungsstufen 2 und 3. Es sei ein "langer Verhandlungsweg" zu der Branchenlösung gewesen, meinte Oberösterreichs Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger am Montag in einer Pressekonferenz mit Berglandmilch eGen in Linz. Nicht alle Bauern ziehen mit.
Denn "höhere Ansprüche bedeuten auch höhere Kosten für den Produzenten", formulierte er die "sensible Ausgangssituation". Ein engmaschigeres Tiergesundheitsmonitoring mit jährlichen Kontrollen sowie das Ende einer dauernden Anbindehaltung der Kühe lauten etwa die höheren Vorgaben für das Wohl der Tiere.
Bereits im Herbst 2023 informierte etwa Berglandmilch, Österreichs größte Molkerei, über den entsprechenden neuen Liefervertrag ab 2025, der eine Abgabe auch nach Deutschland sichere. 20 Prozent des Gesamtabsatzes von Berglandmilch gehen dorthin, unterstrich Geschäftsführer Josef Braunshofer. Von "ihren" 8.400 Bauern haben 23 nicht unterschrieben, informierte Molkerei-Obmann Stefan Lindner am Montag. Bleibt es dabei, müssen sie aber bereits ab September mehr für das Abholen der Milch zahlen. Für sie wurde nun eine "Amnestielösung" gefunden. Sie können ohne Auflagen zum 1. September aus dem Vertrag aussteigen.
Für die verbleibenden Landwirte wurde ein "Tierwohlbonus Neu" eingeführt. In der Stufe 3, bei Haltung in einem sogenannten Offenfrontlaufstall - ein Laufstall mit überdachtem Laufhof -, gibt es plus 2 Cent pro Kilo Milch. Für Stufe 2, die eine Kombination von Stall ohne Auslauf, aber mit täglichem Auslauf auf Alm oder Wiese vorgibt, wurde ein Plus von 1 Cent festgelegt.
Tendenziell sei die Entwicklung des Milchpreises im ersten Halbjahr 2024 in Österreich "erfreulich", so Waldenberger. Im Jänner lagen die durchschnittlichen Auszahlungspreise für konventionelle Qualitätsmilch in Österreich bei 45,8 Cent netto, im Juni bei 48 Cent. Für Heumilch gibt es derzeit Zuschläge von 7,3 Cent pro Kilo und für Bioheumilch 13,1 Cent.
(apa)
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