Fußach. (stp) Auf dem Schwabenmeer kreuzen derzeit einige Schiffe, für die es (noch) kein Trockendock gibt. Sowohl beim Bau der „Sonnenkönigin“ als auch der großen Fähren wurden improvisiert – der Schiffsrumpf wurde zwar in der inzwischen in die Insolvenz geschlitterten Bodan-Werft in Kressbronn zusammengebaut, dann jedoch ganz oder teilweise zu Wasser gelassen und schwimmend endgefertigt.
Zu lang, hoch und schwer
Mit dem Ergebnis, dass diese großen Schiffe mit den vorhandenen Anlagen nicht mehr aus dem Wasser genommen werden können. Sie sind entweder zu lang, zu hoch oder zu schwer geworden.Spätestens seit dem Bau der „Sonnenkönigin“ war klar, dass eine ausreichend große Anlage gebaut werden muss, um die über kurz oder lang notwendig werdende Sicherheitsüberprüfung an Land durchführen zu können. Entsprechende Gespräche standen zwar nicht unter Zeitdruck, „aber wenn etwas Ordentliches geplant und realisiert werden soll, dann muss frühzeitig etwas geschehen“, hatte nicht nur Jörg Handreke, Chef der größten Schifffahrtsgesellschaft am Bodensee (Konstanz), immer wieder eingemahnt.
Auswahl reduziert
Nach dem Ende der Bodan-Werft hat sich der Kreis der in Frage kommenden Werften bald nach dem Stapellauf von „Sonnenkönigin“ und der größten Fähre („Lodi“) noch verkleinert. Eine Erweiterung bestehender Werften stieß sowohl in Romanshorn und noch viel stärker in Friedrichshafen auf das Problem, dass in beiden Städten das Platzangebot stark eingeschränkt war. Kressbronn galt bis zum Ende der Bodan-Werft als „logischer“ Standort – doch es kam ganz anders.
Der Kreis schließt sich
In den Planungen und der Suche nach einem geeigneten Standort rückte bald Fußach in die Poleposition – und jetzt sind die Weichen ganz klar auf das Rheindelta gestellt. Planungen und Behördenverfahren sind bereits weit gediehen, sodass sich der Kreis für Fußach in den kommenden Jahren schließen wird. Zur Erinnerung: die Fußacher Werft ist die jüngste Anlage am See. Sie entstand so richtig als „Werft“ erst vor rund 50 Jahren, als die ÖSWAG hier die „Vorarlberg“ baute. Zuletzt wurde hier die „Stadt Überlingen“ gebaut, zuvor liefen hier beispielsweise auch die „Graf Zeppelin“ oder die „Stadt Bregenz“ vom Stapel. Und wenn der vorgesehene Zeitplan eingehalten werden kann, wird spätestens im Winter 2013/14 das neue Dock gebaut und 2014 in Betrieb gehen – exakt 50 Jahre nach dem legendären Stapellauf der „Vorarlberg“.
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