Ein 250 Zentimeter langer, beidseitig beschrifteter Papyrus aus der Zeit um 1.100 v. Christus, auf dem Alltagstexte wie Inventarlisten, Lieferungen oder Diebstähle vermerkt sind, steht ab morgen im Mittelpunkt einer kleinen Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien (KHM). “Der vergessene Papyrus” wurde 2013 in einem sogenannten Ibis-Tonkegel der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung gefunden.
“Der vergessene Papyrus”: KHM präsentiert “Bestandsfund”
Ein 250 Zentimeter langer, beidseitig beschrifteter Papyrus aus der Zeit um 1.100 v. Christus, auf dem Alltagstexte wie Inventarlisten, Lieferungen oder Diebstähle vermerkt sind, steht ab morgen im Mittelpunkt einer kleinen Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien (KHM). “Der vergessene Papyrus” wurde 2013 in einem sogenannten Ibis-Tonkegel der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung gefunden.
Beinahe hätte die “Sensation” (so Regina Hölzl, die Direktorin der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, in ihrer Einleitung des umfassenden Kataloges) schon 2003 stattgefunden: Im Rahmen eines veterinärmedizinischen Forschungsprojekts war bei Röntgenaufnahmen des Kegels mit der Inventarnummer ÄS 5174 unterhalb der Ibis-Mumie ein kleines Stoffbündel entdeckt worden. Erst zehn Jahre später wurde ihm bei der Verlagerung der im Besitz des KHM befindlichen Tiermumien der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung in ein neues Depot Aufmerksamkeit geschenkt.
Ausstellung läuft bis Mitte September
Der Dokumentation der sorgsamen Behandlung und Konservierung dieses “Bestandsfundes”, die im Frühjahr 2014 stattfand, ist ein Teil der bis 16. September laufenden Präsentation gewidmet. Sie bietet einen anschaulichen und interessanten Einblick in die Arbeit der Wissenschafter, die u.a. eine eigene Feuchtkammer installierten, in denen der Papyrus stabilisiert und vollständig ausgerollt werden konnte. Erstaunlich: Der Tonkegel mit der Ibis-Mumie, in dem der Papyrus gefunden wurde, ist rund 700 Jahre jünger als der Papyrus, der offenbar das private Kassa- oder Notizbuch eines auch von anderen Dokumenten jener Zeit bekannten Schreibers namens Thutmose war.
Der zweite Teil der von Hölzl gemeinsam mit Vanessa Novak und Michael Neumann kuratierten Ausstellung ist dem Tierkult im alten Ägypten und den unzähligen Tiermumien, die in eigenen unterirdischen Tiernekropolen gefunden wurden, gewidmet. Neben Ibis-Mumien und -Statuetten sind etwa ein Schlangensarg, Katzenmumien, ja sogar eine kleine Krokodilmumie zu sehen. Rund 150 Tiermumien (darunter 29 Ibis-Tonkegel) befinden sich im Besitz des KHM.
(APA/Red)
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