Dornbirn. Eine Tafel, wie sie im Buch steht. So hört sich die Beschreibung von Susanne Gall an, wenn sie über die Arbeiten der Keramikerin Margarete Geffke spricht. Die Objekte der Mühlviertlerin, die Gall in ihrer Werkstätte für Gestaltung in den Fokus der Herbstausstellung vom 3. bis 18. Oktober rückt, sind hier erstmals zu sehen. „Ich kenne sie seit der Studienzeit an der Hochschule für Gestaltung in Linz“, sagt die Dornbirner Galeristin über die Oberösterreicherin und leitet sogleich über zur anspruchsvollen Technik, wie Geffkes Platten, Schalen und Salieras hergestellt werden.
Vom Tafeln und Genießen
„Weg von der Töpferscheibe und hin zu Blättern aus Ton, die von Hand aufgelegt und mit den Fingern bearbeitet werden“, erklärt Gall die Entstehung der Unikate. Details der Platten, deren Scherben mal weiß und dann wieder rot ist, erinnern Gall gar an antike Ausgrabungen. „Es ist durch und durch Handarbeit“, erläutert die Keramikerin und verweist auf die intensive Auseinandersetzung Geffkes mit Form und Funktion über viele Jahre.
Wenn auf diese Weise ein Tisch gedeckt und Essen inszeniert und zelebriert wird, kommt nicht ein „Hauch an nichts“ auf den Teller. „Es ist vielmehr eine Tomate aus dem Garten, ein Ei von der Henne Berta oder ein reifer Käse aus der Gegend auf den unterschiedlichen Platten angerichtet“, weiß Gall und vermittelt ihre Vorstellung einer einfachen und nicht minder genussreichen Tafel.
Wie geht es weiter?
Vor mehreren Jahren hat Gall für eigene Arbeiten ihr Ausgangsmaterial von Ton auf Papier gewechselt. In der ehemaligen Töpferwerkstatt gestaltet und fertigt sie kostbare Schatullen, überzogen mit ausgesuchten Papieren. Die Werkstätte für Gestaltung und die Galerie an der Hatlerstraße 22 betreibt sie seit bald 30 Jahren mit viel persönlichem Einsatz, großer Liebe zum Handwerk und der Vermittlung zwischen Herstellern und Kunden. Sie bringt regionales, nationales und internationales Kunsthandwerk nach Dornbirn, Kontakte entstehen durch Reisen und das über Jahrzehnte aufgebaute Netzwerk.
Die Dornbirnerin spricht auch die derzeitige Situation von Kulturschaffenden an. „Von der öffentlichen Hand erwarte ich in der schwierigen Zeit keine Almosen. Eine Leistung zu bekommen bedeutet für mich auch, eine Gegenleistung zu erbringen“, lautet ihr Credo. Wertschätzung und Unterstützung biete sich durch die Zusammenarbeit mit der Stadt oder dem Land an: „Ich habe das schon mehrfach an den einschlägigen Stellen bekundet“, sagt Gall in der Hoffnung, gehört zu werden.
Herbstausstellung vom 3. bis 18. Oktober
Werkstätte und Galerie für Gestaltung
Dornbirn, Hatlerstraße 22
Samstag 10 bis 16 Uhr
Sonntag 10 bis 12 Uhr
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