Am Dienstag wurden vor versammelter Presse die Baupläne für den Umbau des über 100 Jahre alten “Neudörferhauses” bei der Stadt Hohenems als Baubehörde eingereicht. Das Projekt des Architekturbüros Nägele Waibel ZT GmbH sieht eine vollständige Sanierung und Erweiterung des ehemaligen Primarhauses vor. Mit den Arbeiten soll noch diesen Herbst begonnen werden, Ende 2017 das neue Heim in Betrieb gehen.
Altbestand und Neubau als optische Einheit
So soll die sich im schlechten Zustand befindliche Fassade abgetragen werden, auf das die darunter liegende Klinkerbauweise sichtbar wird. Gleichzeitig wird das Haus in Sichtbetonbauweise aufgestockt, um die notwendigen Räumlichkeiten für die 170 ehrenamtlichen Mitarbeiter zu schaffen. Das Gebäude wird schlussendlich durchgehend in einem hellen Grau erstrahlen.
Einsatzkräfte fehlte es bisher an Stellplätzen
Auch jeweils eine Garage für das Rote Kreuz und die Bergrettung werden errichtet. Insgesamt entstehen so 11 Stellplätze für Einsatzfahrzeuge. Zum Vergleich: Bislang hatte das Rote Kreuz drei Garagenplätze. Gerade im Winter bedeutete dies meist eiskalte Rettungswagen, die man den Patienten so nicht zumuten will.
Tiefgarage soll Parkplatznot mindern
Hinzu kommt eine Tiefgarage mit 39 Stellplätzen. Sie soll helfen, die Parkplatznot rund um das Krankenhaus zu mindern und ist in erster Linie für Mitarbeiter des Krankenhauses und Einsatzkräfte vorgesehen. Daher werden 30 direkt an die Krankenhausbetriebsgesellschaft KHBG vermietet.
Insgesamt werden die Bauarbeiten 3,6 Millionen Euro netto kosten, davon entfallen 2,5 auf den Umbau des “Neudörferhauses”. Die schlechte Bodenbeschaffenheit treibt die Kosten für die Tiefgarage wohl auf etwas über eine Million Euro. Die Kosten von 2,5 Millionen Euro für das Rettungsheim teilen sich Hohenems mit den umliegenden Gemeinden, unterstützt vom Land Vorarlberg.
Jahre der Diskussion
Seit Jahrzehnten ist die Rotkreuz-Leitstelle in Hohenems ein Provisorium in Räumlichkeiten der KHBG, seit gut einem Jahrzehnt diskutiert man die Schaffung eines neuen Rotkreuz-Heims. Im April sprach sich die Stadtvertretung endlich einstimmig für die nun vorgestellte Lösung aus. Vonseiten der Gemeinde will man daher die Umbauarbeiten nicht unnötig hinauszögern, versichert Bürgermeister Dieter Egger.
Beim Roten Kreuz war man bislang nicht begeistert, dass das “Neudörferhaus” erhalten bleiben muss. Mit der jetzigen Lösung zeigt sich Rotkreuz-Direktor Roland Gozzi jedoch vollauf zufrieden. Das man nun zu einem Ergebnis gekommen sei, sei nicht zuletzt auch den Anstrengungen Eggers zu verdanken. Die ersten Gewerke sind bereits in der Vergabe, man sei bemüht so viel wie möglich in Vorarlberg vergeben zu können.
Primar Neudörfer
Arthur Neudörfer wurde am 26. Jänner 1877 in Wien geboren. 1907 übernahm er die Leitung des neuerbauten Kaiserin-Elisabeth-Krankenhauses in Hohenems, welches im Jänner 1908 eröffnet wurde. Über 40 Jahre leitete der angesehene Chirurg die Geschicke des Krankenhauses und war auch für seine soziale Ader berühmt. Das nach ihm benannte Haus diente ihm als Wohnhaus in direkter Nachbarschaft zu seiner Arbeitsstätte.
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