Neu adaptiertes „Räumliches Entwicklungskonzept (REK)“ einstimmig beschlossen

Bei den Planungen im REK geht es um die Entwicklung der Gemeinde in den nächsten zehn bis 15 Jahren, im Besonderen um die Sicherung der guten Wohn- und Lebensqualität in Lochau in Verbindung mit einem wirtschaftsfreundlichen Klima, um die Siedlungsraumentwicklung in Verbindung mit dem Landschaftsbild, um Betriebsansiedelungen und Arbeitsplätze, um Freiflächen und Grünräume mit Freizeitangeboten für Jung und Alt, um Mobilität und Energieeffizienz. Dabei sind die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen sowie die Rechte und Anliegen der Grundbesitzer im Speziellen zu wahren.
Adaptierung des REK aus dem Jahre 2001
In mehreren Diskussionsrunden mit den Mitgliedern des Raum-, Gemeindeentwicklungs- und Verkehrsplanungsausschuss mit Obmann Vizebürgermeister Michael Simma, mit dem Gemeindevorstand unter dem Vorsitz von Bürgermeister Xaver Sinz und den zuständigen Planungsbeauftragten von „stadtland“ mit Projektleiter Alfred Eichberger wurde das im Jahre 2001 erstmals beschlossene Räumliche Entwicklungskonzept (REK) aufgrund zwischenzeitlicher Entwicklungen und geänderte Rahmenbedingungen überarbeitet und bei Bedarf in seinen Grundsätzen, Zielen und Maßnahmen punktuell aktualisiert.
Einladung zur aktiven Bürgerbeteiligung
Der Bevölkerung wurde im September 2012 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zur Gemeindeentwicklung der Entwurf zum Räumlichen Entwicklungskonzept vorgestellt, Anregungen und Stellungnahmen wurden gesammelt und sind mit in den REK-Prozess eingeflossen. In einer eigenen Informations- und Diskussionsrunde mit jenen 27 Gemeindebürgern, die eine schriftliche Eingabe mit teils emotionellen Kritiken, aber vielfach auch sehr positiven und konstruktiven Anregungen zum REK-Entwurf abgegeben haben, wurden zudem im Mai 2013 „Offene Fragen“ soweit wie möglich abgeklärt. Dazu kamen Gespräche mit den Grundbesitzern sowie Besichtigungen vor Ort.
Entwicklungsschwerpunkte und Entwicklungsräume
Aus der Analyse der räumlichen Situation und der Entwicklung der letzten Jahre sowie unter Bezugnahme auf aktuelle Entwicklungen und Projektideen lassen sich für Lochau fünf spezielle Entwicklungsschwerpunkte bzw. Entwicklungsräume definieren.
Dazu gehören der Ortsteil „Kugelbeer“ mit dem ehemaligen Rupp-Areal, dem Schulzentrum und dem so genannten Stadler-Dreieck, das „Sportzentrum Lochau“ zwischen A 14 im Norden, Tennisplatz im Westen, Schlossweg im Süden und Ruggburgstraße im Osten, das „Gewerbegebiet Lochau“ an der A 14, das „Ortszentrum Lochau“ mit einem lebendigen Zentrum als attraktiver öffentlicher Raum samt begleitenden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sowie der „Entwicklungsraum L 190“ vom Langen Stein bis zur Gemeindegrenze zu Hörbranz mit ÖBB-Bahntrasse, Bahnhofsareal, Diem-Areal und den Flächen zwischen L 190 und Bahntrasse sowie in weiterer Folge auch der Erholungsraum am See.
Damit wurden wichtige Ziele für die künftige Gemeindeentwicklung gesetzt. Eine Reihung hinsichtlich der zeitlichen Umsetzung von Projekten in diesen Entwicklungsräumen ist nicht möglich, da Faktoren wie Flächenverfügbarkeit, Finanzierbarkeit oder Vorstellungen der Grundeigentümer den Zeithorizont einer Realisierbarkeit beeinflussen.
Leitbild der Gemeinde Lochau
Das Kapital der Gemeinde Lochau liegt in ihrer attraktiven und einzigartigen Lage am Bodensee. Eingebettet zwischen Pfänderhang und Seeufer zeichnet sich das Gemeindegebiet durch eine beispielhafte landschaftliche Vielfalt mit Lebens- und Erholungsräumen von hoher Qualität aus, ein „Freizeitparadies mit Berg und See“ zu jeder Jahreszeit. Diese Vielfalt gilt es durch eine abgestimmte, sensible Entwicklungspolitik zu schützen und für die Entwicklung der Gemeinde zu nutzen. So wurden unter anderem die folgenden Schwerpunkte als „Leitbild“ formuliert:
Lebensqualität im Ort durch abgestimmte Maßnahmen im Bereich „Bebauung“, „Erschließung“ und „Grünausstattung“ weiter ausbauen, innerörtliche Entwicklungsreserven als Chance begreifen und behutsam nach einem Gesamtkonzept unter Einbeziehung der Bevölkerung entwickeln, Bodenseeufer als Freizeit- und Erholungszone weiterentwickeln, den Landschaftsraum Pfänderhang erhalten und pflegen sowie Möglichkeiten zur übergemeindlichen Zusammenarbeit beim Ausbau von Infrastruktureinrichtungen prüfen.
REK als Vorgabe für Flächenwidmungen
50 Prozent des Lochauer Gemeindegebietes sind Wald, 36 Prozent sind landwirtschaftliche Flächen und nur 14 Prozent sind bestehende Betriebs- und Wohngebiete bzw. Bau- und Bauerwartungsflächen. Von der 1.026 Hektar großen Gesamtfläche sind derzeit rund 140 Hektar als Bau- und Bauerwartungsflächen gewidmet, davon sind einerseits rund 86 Hektar oder 61 Prozent in diesem Sinne bereits genutzt, anderseits können derzeit nicht mehr ganz 55 Hektar aufgrund bestehender Widmungen bebaut werden.
Lochau muss mit Grund und Boden planvoll haushalten, es gilt die Gemeinde nach Innen zu verdichten und Siedlungsränder zu halten. Noch hat man Spielräume für Entwicklungsmöglichkeiten, für Ideen und Visionen, dies aufgrund von vielfach landwirtschaftlich genutzten Grünlandreserven. Solche Standorte müssen für eventuelle Umsetzungen für die ins Auge gefassten künftigen Planungen und Projekte frei gehalten werden. Das „Räumliche Entwicklungskonzept“ bietet in diesem Sinne wertvolle Unterstützung für verbindliche Flächenwidmungen.
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