Glanzvoller Abschluss des Montafoner Sommers in Vandans mit Nikolaus Netzer.
Vandans/Feldkirch. Nikolaus Netzer, der in Feldkirch und Götzis wirkende Musiker aus Schruns, setzte mit einer glanzvollen Aufführung von Joseph Haydns (1732-1809) Oratorium “Die Schöpfung” den Schlusspunkt des heurigen Montafoner Sommers, den er vor einigen Jahren gegründet hat.
Am letzten Abend stand er in der neuen Vandanser Pfarrkirche selbst am Pult und dirigierte das monumentale Oratorium von Haydn, “Die Schöpfung” (Hob. XXI:2).
Das Werk entstand von 1796 bis 1798 und wurde Ende April 1798 unter der Leitung des 66-jährigen Haydn im Palais Schwarzenberg uraufgeführt.
Nikolaus Netzer dirigierte sein Festivalorchester “Camerata Argentea” auf Originalinstrumenten, den klangvollen Chor der Universität für Bodenkultur, Wien (Leitung: Peter Riedmann), und die drei Solostimmen Vera Schoenenberg (Sopran; Gabriel, Eva), Byoung Nam Hwang (Tenor, Uriel) und Peter Schöne (Bariton; Raphael, Adam) sowie den Alt Helga Groiss im Schluss-“Amen”.
Das Publikum im gutbesuchten Gotteshaus von Vandans mit passabler Akustik erlebte eine Aufführung, die Orchester, Chor und Solisten in homogener Klangschönheit und Präzision unter dem sehr engagierten Dirigat Nikolaus Netzers vereinigte.
Hervorragende Stimmen
Haydns “Schöpfung” besteht aus drei Teilen, welche die Erschaffung der Welt, wie sie in der Genesis (1. Buch Mose) der Bibel erzählt wird, beinhalten. Weitere Quellen sind die Psalmen und John Miltons Genesis-Epos “Paradise Lost”. Baron Gottfried van Swieten veranlasste die deutsche Übersetzung einer englischen Fassung. Die drei Solostimmen sind auf die fünf handelnden Figuren Gabriel, Eva, Uriel, Raphael und Adam verteilt. Netzer hatte drei hervorragende Solisten zur Verfügung: Vera Schoenenberg, die deutsche Sopranistin von internationalem Format und in der Region sehr beliebt, vor allem strahlend mit Gabriels Schilderung der Natur und als innig liebende Eva; Byong Nam Hwang als anschaulich erzählenden Uriel mit hellem Tenor, und den deutschen Bariton Peter Schöne, der etwa als Raphael sehr plastisch die Erschaffung der teils wilden Fauna schilderte und als Adam noch kein Macho war Standing Ovations und langer Jubel des Publikums für eine reife und beglückende Aufführung des schwierigen, aber populären Haydn-Opus.
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