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100 Jahre Kreszentia Margreitter
100 Jahre Kreszentia Margreitter ©Doris Burtscher
Kreszentia Margreitter feierte am 17. Dezember ihren 100. Geburtstag und erzählt aus ihrem Leben.

So gut es geht weitermachen – so sieht Kreszentia Margreitter anlässlich eines Besuches zu ihrem 100. Geburtstag ihre Zukunft. Bürgermeister Martin Burtscher besuchte die Jubilarin und freute sich über die Rüstigkeit seiner hochbetagten Mitbürgerin. Bei diesem Treffen plauderte Kreszentia Margreitter aus dem Nähkästchen. Sie erzählte vom zweiten Weltkrieg, dass sie eigentlich keine Angst und immer genug zu essen hatte. Auch als sie einem französischen Soldaten die Bitte einen Most zu bekommen abschlug und dieser an seine Waffe griff, gab sie nicht nach und der Soldat ging wieder. „Nur als die Tiefflieger knapp über das Haus meiner Tante flog, da waren wir alle mucksmäuschenstill“, so Kreszentia Margreitter. Kreszentia Margreitter gebar fünf Kinder, ein Mädchen und vier Jungs. Der unerwartete Tod ihres Mannes und ihres Sohnes Peter traf sie schwer.

Ritual

Für die 100jährige Waldnerin zählen die Elektrizität, die Eisenbahn, allgemein das Verkehrswesen zu den größten Errungenschaften. Früher hat sie gerne gestrickt und gehäkelt, die geringe Sehkraft lässt das leider nicht mehr zu und der Tagesablauf hat sich auf die allgemeinen Hausarbeiten beschränkt. In der Zeitung kann sie nur noch die Überschriften lesen, doch so ist sie auch informiert. Ein tägliches Ritual ist das Aufstehen um fünf Uhr morgens und das gemeinsame Frühstücken mit Sohn Martin. Gerne kocht sie für sich und ihren Sohn Martin, auch das Küche aufräumen und Wäsche waschen übernimmt sie noch gerne selbst. Unterstützung findet sie in ihren Kindern und Schwiegerkindern. „Den Morgen mag ich, ich genieße die Ruhe, denn Hektik mag ich nicht. Außer am Freitag, da ist Einkaufstag mit Sohn Franz, da muss ich mich in der Früh beeilen“, lacht die Jubilarin. Gerne blickt sie auch auf die Zeit im Bahnwärterhäuschen zurück. Damals als Mädchen mit vier Jahren zog die Familie dorthin und verbrachte einige Jahre. Schon jung zog sie dann zu ihrer Tante in das jetzige Wohnhaus und griff ihr unter die Arme.

Hausverstand einschalten

Auf die Frage was sie den jungen Menschen von heute rät, erzählt sie: „Die jungen Menschen sollen den Kopf behalten, nicht alles glauben und den Hausverstand einschalten. Ich halte nichts von Demonstrationen. Man muss miteinander durchs Leben gehen“, Kreszentia Margreitter abschließend. Eine rüstige 100jährige – Kreszentia Margreitter aus Wald a. A. – herzliche Gratulation.

 

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