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Naturgefahren gehören zum Lebensraum

Am Podium: Thomas Blank, Lorenz Schmid, Manfred Walser, Andreas Götz, Andreas Reiterer, Gernot Längle.
Am Podium: Thomas Blank, Lorenz Schmid, Manfred Walser, Andreas Götz, Andreas Reiterer, Gernot Längle. ©Harald Hronek

Andreas Götz sieht Jahrhundertereignisse in kürzeren Intervallen auf uns zukommen.

(amp) Naturgewalten und Jahrhundertereignisse gab es immer schon. In Zukunft könnten allerdings aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung Jahrhundertereignisse in kürzeren Intervallen aufeinander folgen, mahnt der Vizedirektor des schweizerischen Bundesamtes für Umweltschutz und Bereichsleiter für Klima, Gefahrenprävention und Wald, Andreas Götz, bei einer Informationsveranstaltung der Regionalentwicklung “Im Walgau” im Nenzinger Ramschwagsaal Konsequenzen ein. Die Schadenspotentiale Wasser, Lawine und Hangrutschung sind im Alpenraum konstante Begleiter und verstärken sich proportional zur Ausdehnung des Siedlungsraumes. “Vielfach werden heute Zonen verbaut, die als Gefahrenzonen längst bekannt sind”, sieht Götz die Raumplanung gefordert und bringt Beispiele, wie in den vergangenen Jahren in der Schweiz ein Sicherungskonzept konsequent umgesetzt wird. Dies reicht von Retentionsflächen für Hochwasser, über Messungen bei abbruchgefährdeten Felsen bis zu “Rollbrücken” und Schutzwaldaufforstungen gegen Lawinen. “Die nächste Naturkatastrophe kommt bestimmt, nur wissen wir nicht wann”, ist Andreas Götz überzeugt.

Expertenrunde
Die Expertenrunde am Podium mit Thomas Blank, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft und zuständig für den Hochwasserschutz, Gernot Längle, Leiter der Abteilung Inneres und Sicherheit und zuständig für den Katastrophenschutz, Andreas Reiterer, Leiter der Sektion Vorarlberg der Wildbach- und Lawinenverbauung Österreich und zuständig für alles, was vom Berg herab kommt, Lorenz Schmid, Abteilung Raumplanung des Landes Vorarlberg und zuständig für die Koordination der verschiedenen Raumnutzungen im Walgau ist sich einig: Siedlungsraum kann nicht ins uferlose ausgedehnt werden. Der Katastrophenschutz liegt in Gemeindekompetenz und kann von Land und Bund nur unterstützt werden. Lorenz Schmid bringt es auf den Punkt: “Raumplanung kann nur funktionieren, wenn wir uns dazu bekennen. Dabei können nicht alle Gewinner sein. Da braucht es auch Verständnis für Retentions- und Naherholungsflächen”.
Für Thomas Blank ist man seit den Ereignissen im Jahre 1999 in Vorarlberg im Aufbruch. Man habe den Katastrophenschutz zu einem zentralen Thema gemacht. Neben roter und gelber Zone gebe es bereits blaue Zonen für Hochwasserrückhalte-Maßnahmen.

Ramschwagplatz,Nenzing, Austria

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