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Nahversorgung als Herausforderung

Düns - Immer mehr Gemeinden schließen sich landesweit dem Verein für „Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ an. „Wir haben bereits Mitglieder vom Innermontafon bis zum Bregenzerwald und im Tannberggebiet“, resümiert Obmann Ludwig Mähr aus Düns zufrieden.

43 Gemeinden haben sich dem Verein bereits angeschlossen. Für den Geschäftsführer Julius Schedl zeigt sich das Nahversorgungsthema immer komplexer. „Es ist ein gegenseitiger Lernprozess“ ist für Schedl klar, dass Nahversorger und Kundschaft stärker in die Thematik eingebunden werden müssen. In rund einem Drittel der Gemeinden im Land, vor allem in den Kleingemeinden, fehlt es bereits an entsprechenden Nahversorgungseinrichtungen.
„Dörfliche Lebensqualität“
Zuletzt wurden auch in Thüringerberg und in Raggal im Großen Walsertal die Dorfläden geschlossen. In Ludesch macht die Traditionsbäckerei Ammann Ende Monat Schluss. „Einerseits muss im „Dorfladen“ die Attraktivität zum Einkaufen gegeben sein, wobei Attraktivität nicht mit Billigprodukten gleichgesetzt werden darf. Andererseits braucht es auch die Identifikation der Bevölkerung mit der dörflichen Infrastruktur“, ist für den Vereinsvorstand klar, was man unter „Dörflicher Lebensqualität und Nahversorgung“ erwartet. „Kein Laden, kein Gasthaus, kein Handwerker – kein Arbeitsplatz, bleibt nur die Abwanderung“, Ludwig Mähr zeichnet ein Szenario, das mit dem Verein möglichst verhindert werden soll. Hier will man vor allem bei der Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung ansetzen. Der Begriff „Dörfliche Lebensqualität“ soll in den Köpfen verankert werden: „Dazu brauchen wir auch die Jugend im Dorf“, bekräftigt der Vereins­obmann. Bis zum Schulschluss sind deshalb Schulklassen in den Mitgliedsgemeinden eingeladen, bildnerisch eine Ideensammlung zum „Thema Lebensqualität und Nahversorgung“ zu machen. Aus dieser Sammlung soll dann in Zusammenarbeit mit einem Grafiker ein Logo als Identifikationsmerkmal für „Lebensqualität und Nahversorgung“ entwickelt werden. Dass der Prozess ein langwieriger ist und sich die Idee „Lebensqualität und Nahversorgung“ in ländlichen Regionen nur in kleinen Schritten umsetzen lässt, ist allen Beteiligten klar. Schließlich geht es um Nachhaltigkeit.

Bild: Der familiäre Umgang im Dorfladen wird geschätzt.
(Symbolfoto. VN/Hofmeister)

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