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Nackenschmerzen: Aktive Haltung erlernen

Ob im Büro, Homeoffice oder als Musiker kann die verspannte Nackenmuskulatur jederzeit Ihr Begleiter sein.

Gerade bei vorwiegend sitzenden Tätigkeiten ist die Haltung entscheidend.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Bevor man sich mit der aktiven Haltung beschäftigt sollten am „Arbeitsplatz“ ein paar Dinge beachtet werden. 

Beim Sitzen sollten die Oberschenkel leicht abwärts verlaufen. (Hüfte höher als Kniegelenk)

Ein Keilkissen könnte unterstützend wirken. 

Im Büro oder im Homeoffice sollten, bei adäquatem Sitz,  die Ellenbogen in einem 90 Grad Winkel locker auf dem Schreibtisch abgelegt werden können. Gerade im Homeoffice sind die Sitz- bzw. Arbeitsplatzmöglichkeiten oft sehr  begrenzt. 

Für die Einstellung der Bildschirmhöhe, Entfernung und andere ergonomische Raumgestaltungen sollte ein Arbeitsmediziner oder Physiotherapeut hinzugezogen werden.  

Nackenschmerzen: Webinar

Wenn Sie sich für die Themen Nackenschmerz und aktive Haltung interessieren, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um die Webinaraufzeichnung von Dr. Alfred Huber (Neurochirurg), Florian Gall (Physiotherapeut) und Johannes Riedmann (Physiotherapeut) zu sehen.

Aktive Haltung erlernen

Trotz einseitigen Sitzens oder Stehens kann der Bewegungsapparat aktiviert bleiben, dies durch die Stabilitätsfunktionen im Fuß, Bein, Becken und Unterbauch. 

  1. Bodenkontakt mit den Fußsohlen:  dabei sollte versucht werden, mit dem Vorfuß etwas mehr Kontakt zum Boden aufzubauen. (Versuchen Sie in ihrer Vorstellung “den Boden mit den Zehen anzufassen” bzw. “einen Sandabdruck des Fußes herstellen, welcher den Vorfuß deutlich mehr abzeichnet”) Automatisch werden dabei die Beinmuskeln aktiviert. Gleichzeitig wird das Becken zentriert und stabilisiert. 
  2. Die Unterbauchspannung lässt sich durch Ausatmung mit leicht geschlossenen Lippen realisieren. (“Als ob man eine Kerzenflamme zum flackern bringen möchte”). Diese leichte, spürbare Spannung im Unterbauch sollte der Patient versuchen zu halten, auch während der nächsten ruhigen Atemzüge. 
  3. Zusammen bilden der Bodenkontakt und die Unterbauchspannung die Basis für eine aktive Stabilität beim Sitzen und Stehen. 
  4. Der Schultergürtel sollte auf dem Rumpf ruhen. Die Blickrichtung ist horizontal und gerade aus. 
  5. Musiker, welche auch ihre Füße zum Ausüben ihres Instrumentes benötigen (Schlagzeug,Klavier),  kommen durch vermehrte Aktivierung des Unterbauchs an das Ziel verbesserter Stabilität. Die Dispokinesis (link)*hält in diesem Fall  Übungen zum Thema bereit. 
  6. Die Bewegungsinitiative geht von den Fingern aus und der Rest des Armes folgt. Diese Bewegungsinitiative wird mit Hilfe der Urgestalten aus der Dispokinesis in Einzelstunden erarbeitet.  

Das Resultat

Weniger Spannung in Schulter und Nacken und mehr Bewegungsfreiheit in Finger und Hand. Ganz essentiell ist die Frage: wie fühlt sich das für mich an? Verschiedene Instrumente haben natürlich auch unterschiedliche Haltungsanforderungen, doch die Stabilitätspunkte bleiben, in verschiedene Varianten und individuell angepasst, die gleichen. 

Ausdruck und damit verbundene Bühnenpräsenz ist sehr wichtig in einem Musikerleben. Die Aktivierung der Haltung kann dafür eine gute Hilfestellung sein. Durch den positiven Spannungsaufbau im Körper wird die Bereitschaft geweckt, zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. 

Auf der Suche nach der Verwirklichung  seiner Klangvorstellung sollte immer ein Ohr auch beim Körper sein.

(VOL.AT)

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