Nachwuchs bei Elefanten im Wiener Tiergarten Schönbrunn

Nach über 20 Jahren ist es das erste Jungtier, das im Tiergarten Schönbrunn auf natürliche Weise gezeugt wurde. Der Weg zu diesem erfreulichen Ereignis war lange und aufwendig. Im Mai 2023 wurde im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ein Bulle nach Schönbrunn gebracht, die Anlage wurde für die Geburt adaptiert und alles akribisch vorbereitet. „Ich bin in erster Linie sehr stolz auf unser Team, das eine großartige Arbeit geleistet hat und natürlich auch auf die 33-jährige, erfahrene Elefantenkuh, die die Geburt souverän gemeistert hat.“
Aufatmen im Wiener Tiergarten Schönbrunn nach geglückter Geburt bei Elfanten
Für die Elefantenkuh ist es bereits das vierte Kalb. Trotzdem ist eine Geburt für das Team stets mit vielen Sorgen verbunden, und das Aufatmen ist jetzt groß. Das Team kann nun in Ruhe über einen Namen nachdenken. Das Jungtier machte von Anfang an einen fitten Eindruck und wird auf ein Gewicht von über 100 Kilogramm geschätzt. "Innerhalb von zehn Minuten ist es bereits auf seinen Beinen gestanden. Das ist in der Wildbahn lebenswichtig, denn ein Kalb hat viele Feinde." Die erste große Sorge bei einer Elefantengeburt ist stets, wann das Kalb trinkt. Doch es hat sehr schnell getrunken. "Die nächste Sorge ist dann, wann die Nachgeburt abgeht – auch das verlief rasch und problemlos", berichtet Hering-Hagenbeck. Ein Team von Wissenschaftlern war sofort bereit, um Stammzellen aus Plazenta und Nabelschnur für wissenschaftliche Untersuchungen zu gewinnen.
Nachwuchs schweißt Elefanten im Wiener Tiergarten Schönbrunn zusammen
Die Elefantenanlage im Tiergarten ist mittlerweile stark veraltet. Das Elefantenkalb kam im hinteren Teil des Außengeheges zur Welt. Dort wurde alles vorbereitet. Holzplanken und Sandschichten sorgten für Sicherheit. Eine Geburt ist für die gesamte Herde ein bedeutsames Ereignis. Sichtverbindungen ließen die anderen Kühe das Geschehen beobachten. "Eine Geburt ist ein gemeinsames Erlebnis, das Elefanten zusammenschweißt. Unsere Tiere stammen nicht wie in der Wildbahn aus einem natürlich gewachsenen Familienverband. Umso wichtiger ist es, dass so ein Ereignis das Sozialgefüge stärkt", erläutert der Direktor. Mutter und Kalb verbleiben zunächst im hinteren Bereich der Anlage, wo das Jungtier nur selten zu sehen ist. Schrittweise werden sie auch das Innengehege sowie den vorderen Bereich erkunden – und somit für Besucherinnen und Besucher sichtbar sein.
Afrikanische Elefanten weltweit stark bedroht
Das Jungtier spielt eine entscheidende Rolle für die genetische Vielfalt in der Zoopopulation. Die Pflege von Afrikanischen Elefanten in Zoos ist äußerst wichtig, da diese Tiere zu den am stärksten gefährdeten Säugetierarten weltweit gehören. In den letzten fünf Jahrzehnten ist die Population der Afrikanischen Elefanten um mindestens 60 Prozent geschrumpft. Gründe dafür sind der Verlust ihres natürlichen Lebensraums, verstärkte Konflikte zwischen Menschen und Tieren sowie die Wilderei zum Zweck des illegalen Handels mit Elfenbein. Der Tiergarten Schönbrunn beteiligt sich daher an Schutzprojekten für diese Tiere in ihrem natürlichen Umfeld und kooperiert mit der Organisation "Save the Elephants", um das Überleben des Afrikanischen Steppenelefanten in der Wildnis langfristig zu sichern.
(Red)
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