“Das Weibchen hat seinen Nachwuchs im Freien zur Welt gebracht, aber dann in die nicht einsehbare Hütte getragen. Dort hat die Luchs-Mutter ihre beiden Jungtiere die letzten zwei Wochen aufgezogen“, berichtet Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Baby-Luchse entdecken die Welt
Bei der Geburt waren die Kleinen rund 300 Gramm schwer und blind. Nach etwa 12 Tagen haben sie die Augen geöffnet. Nun hat die Mutter ihre Jungtiere für erste Ausflüge aus der Hütte gelockt und sie sind somit auch für die Besucher zu sehen.
Im Tiergarten ist die Freude riesengroß. Erst drei Mal hat es bei den Luchsen bisher Nachwuchs gegeben. Die letzte Nachzucht liegt bereits neun Jahre zurück. Das letzte Jungtier, ein Männchen, lebte bis Februar 2015 gemeinsam mit seinem Vater im Tiergarten. Dann gab es im Rahmen des Europäischen Zuchtbuches einen Austausch.
Bei Luchs-Pärchen in Schönbrunn hat es gefunkt
Schratter: „Die beiden Männchen wurden an den ungarischen Zoo Szeged abgegeben, wo sie sich wohlfühlen. Wir haben Mitte März ein Pärchen bekommen. Bei den beiden muss es sofort gefunkt haben.“ Das Geschlecht der Jungtiere ist noch nicht bekannt. Die Mutter kümmert sich sichtlich fürsorglich. Sie säugt und putzt ihren Nachwuchs.
Die Zucht von Luchsen ist von großer Bedeutung. In Österreich galt der Luchs im Jahr 1892 als ausgerottet. Erst in den vergangenen Jahrzehnten wurden Tiere aus Zoos und Wildparks angesiedelt, einige wanderten aus Nachbarländern ein. Daher ist diese prächtige Wildkatze in unseren Wäldern wieder vereinzelt anzutreffen. Der Luchs ist EU-weit streng geschützt. Schratter: „Trotz dieser Schutzmaßnahmen ist sein Vorkommen in allen Alpenländern gering und die wenigen Populationen sind meist isoliert. Daher zählt der Luchs hierzulande nach wie vor zu den seltensten Säugetieren, deren nachhaltiger Bestand keineswegs gesichert ist.“
Das lustige Treiben der kleinen Luchse
(red)
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