Nachdem die Wiener Polizei am Wochenende ein Foto eines mutmaßlichen Vergewaltigers veröffentlicht hatte, der im Juli zumindest zwei Mal in der Nacht in unversperrte Wohnungen in Wien eingedrungen sein und Frauen vergewaltigt haben soll, haben sich bereits zwei Zeugen bei der Polizei gemeldet. Es sind zwei konkrete Hinweise eingegangen, bestätigte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Freitag.
Er ließ aber offen, auf welche Delikte sich diese Hinweise beziehen, also entweder auf mögliche weitere Sexualstraftaten oder Einbrüche bzw. Diebstähle. Die Ermittler halten sich zu Details bedeckt, da nach der Fotoveröffentlichung "auf die Persönlichkeitsrechte des Tatverdächtigen besonders Rücksicht genommen werden muss", betonte Eidenberger. Bei gesicherten Erkenntnissen werde die Polizei auf jeden Fall darüber informieren, zunächst müssten die Hinweise geprüft werden.
Mann auf der Wiener Mariahilfer Straße festgenommen
Der in Haiti geborene österreichische Staatsbürger war am 24. Juli auf der Mariahilfer Straße festgenommen worden. Er soll zuvor in Wohnhausanlagen in den Bezirken Landstraße und Ottakring nach unversperrten Türen gesucht haben. Am 22. Juli soll er eine 61-jährige und am 23. Juli eine 63-jährige Frau vergewaltigt haben. Der älteren Frau, die sich heftig wehrte, soll er auch den Arm gebrochen und das Opfer nach der Tat bestohlen haben.
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 43-Jährige auch in einer Parkgarage in Rudolfsheim-Fünfhaus von einem abgestellten Fahrzeug die Kennzeichentafeln abmontiert und entwendet hat. Bevor er die beiden Frauen vergewaltigt haben soll, soll der Mann außerdem weitere nicht versperrte Wohnungen betreten haben, er wurde jedoch dort von den Mietern wieder hinauskomplementiert.
Polizei hofft auf weitere Hinweise
Die Ermittler schließen nicht aus, dass er das öfter versucht hat und auch auf Einschleichdiebstähle spezialisiert war, erläuterte Eidenberger. "Wir hoffen auf weitere Hinweise, Wahrnehmungen von Menschen, dass der Mann ihnen aufgefallen ist, etwa in Stiegenhäusern", sagte der Polizeisprecher. Das könnte dann mit Anzeigen - etwa wegen Diebstahls - verglichen werden und der Bereich, wo er die Taten verübt haben soll, lokal eingegrenzt werden. "Ein konkreter Hinweis könnte etwa zu einem bisher nicht aufgeklärten Diebstahl führen", sagte Eidenberger.
Der Verdächtige trug laut Polizei sehr auffälligen Schmuck in Form zahlreicher Ringe und Halsketten. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310-33 111 entgegen.
(APA/red)
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