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Nach tödlicher Attacke in Wien-Favoriten: Polizei verhaftet Verdächtigen

Ein Zeugenaufruf führte die Ermittler zu dem Verdächtigen.
Ein Zeugenaufruf führte die Ermittler zu dem Verdächtigen. ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
In Wien-Favoriten ist ein 27-jähriger Mann infolge schwerer Kopfverletzungen gestorben. Die Polizei hat einen 21-jährigen Tatverdächtigen festgenommen.
27-Jähriger lebensgefährlich verletzt aufgefunden
27-Jähriger ist gestorben

Die Tötung eines 27-jährigen Mannes in der Grenzackerstraße in Wien-Favoriten scheint geklärt. Ein 21-Jähriger sitzt unter dem dringenden Tatverdacht, das Opfer erschlagen zu haben, in Haft, wie Polizeisprecherin Anna Gutt am Sonntag mitteilte. Der 27-Jährige war in der Nacht auf den 15. Mai mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen auf dem Gehsteig gefunden worden und zwei Tage später in einem Krankenhaus gestorben. Ein Zeugenaufruf führte die Ermittler zu dem Verdächtigen.

Das gerichtsmedizinische Gutachten ergab, dass der 27-Jährige durch stumpfe Gewalt getötet worden war und deshalb von Fremdverschulden auszugehen war. Am 19. Mai veröffentlichte die Landespolizeidirektion Wien einen Zeugenaufruf, vier Tage später ging ein anonymer Hinweis auf den Verdächtigen ein. Die Ermittlergruppe Bauer des Landeskriminalamtes erhärtete den Tatverdacht. Der pakistanische Staatsbürger wurde Gutt zufolge Samstagfrüh an seiner Wohnadresse in Favoriten festgenommen. Er gestand in einer ersten Vernehmung die Tötung des 27-Jährigen.

Video von der Tat in Wien-Favoriten angefertigt

Die Staatsanwaltschaft Wien stellte eine Festnahmeanordnung und einen Hausdurchsuchungsbefehl aus. Auf dem Handy des Verdächtigen stellten die Ermittler ein Video sicher, das er offensichtlich von der Tat angefertigt hatte. Zu seinem Motiv sagte der 21-Jährige nichts, seine Argumentationslinie dürfte in Richtung Notwehr gehen. Demnach sei er selbst in der Nacht spazieren gegangen und habe hinter ihm den 27-jährigen Staatsbürger aus Bangladesch bemerkt.

Schläge und Fußtritte ausnahmslos gegen den Kopf

Dieser sagte zwar nichts zu dem Verdächtigen, dieser habe sich eigenen Angaben aber dennoch bedroht gefühlt. Im Bereich Grenzackerstraße - Ettenreichgasse habe er sich umgedreht, sei auf den 27-Jährigen losgestürmt, habe diesen zunächst gegen einen Zaun geworfen, ihn dann mit Faustschlägen auf den Kopf und ins Gesicht malträtiert und ihn dann zu Boden geworfen. Dort habe er dem 27-Jährigen weitere Tritte gegen den Kopf verpasst. Er dürfte nur zwischendurch innegehalten und das Handy gezückt haben. Dann filmte er weitere Kopftritte.

Die Obduktion ergab, dass der 27-Jährige ausnahmslos Kopfverletzungen aufwies. Sein Körper war praktisch unversehrt. Die Version des Verdächtigen stellen die Ermittler durchaus in Frage, vor allem aus zwei Gründen: Der 27-Jährige wohnte noch zuhause. Seine Mutter beschrieb den Mann als eher introvertiert und ausgesprochen gutmütig. Der 21-Jährige ist hingegen in Zusammenhang mit zwei weiteren Gewaltverfahren der Polizei bereits bekannt. Dabei soll es aber nicht annähernd um ähnlich schwere Delikte wie jetzt gegangen sein.

(APA/Red)

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