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Nach Sperren: Wiener U-Bahnen ab morgen wieder planmäßig unterwegs

Mitarbeiter der Wiener Linien bauen die Dammbalken wieder ab.
Mitarbeiter der Wiener Linien bauen die Dammbalken wieder ab. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Ab Mittwoch soll der Betrieb der wegen des Hochwassers gesperrten Wiener U-Bahnlinien und Straßenbahnen wieder normal aufgenommen werden.
Aufatmen nach Hochwasser
Wasserpegel gehen zurück
Aufräumarbeiten laufen
Fluten fordern fünftes Todesopfer

Die Wiener Linien rechnen trotz des Starkregens der vergangenen Tage mit einem regulären Betrieb aller U-Bahn- und Straßenbahnlinien am Mittwoch. "Der Plan ist, morgen im Laufe des Tages wieder mit dem kompletten Normalbetrieb zu starten", erklärte Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Die notwendigen Aufräumarbeiten dafür haben am Dienstagmorgen begonnen, Verzögerungen bei regulären Umbauarbeiten von Straßenbahnlinien und der U2-Stammstrecke werden derzeit nicht erwartet.

Update: U2, U3, U4 ab morgen Früh durchgängig unterwegs

Die Pegelstände des Wienflusses sind im Laufe des Tages weiter gesunken, beim Pegelstand des Donaukanals wird ein weiterer Rückgang im Laufe des morgigen Mittwochs erwartet. Der Abbau der Hochwasserschutzmaßnahmen ist weit fortgeschritten, fast alle Dammbalken konnten mittlerweile entfernt werden. Die Oberleitungen der U6 werden nach und nach wieder instandgesetzt.

Die Wiener Linien gehen aktuell von einem Betrieb ab morgen, Betriebsbeginn bei folgenden Linien aus:

U2: durchgehender Betrieb zwischen Schottentor und Seestadt

U3: durchgehender Betrieb zwischen Ottakring und Simmering

U4: Testfahrten erfolgreich abgeschlossen, daher ebenfalls durchgehender Betrieb zwischen Heiligenstadt und Hütteldorf

U6: Auf der Linie U6 kann der durchgängige Betrieb morgen Mittwoch Früh noch nicht aufgenommen werden. Es kam im Bereich Längenfeldgasse – Niederhofstraße zu massiven Wassereintritten. Aktuell sind die Wiener Linien gemeinsam mit der Wiener Berufsfeuerwehr dabei die betroffenen Stellen abzupumpen. Die U6 kann daher weiterhin nicht zwischen Westbahnhof und Bahnhof Meidling verkehren. Fahrgästen wird empfohlen die Linien 6, 18 und 59A zu nutzen. Auch die Linie 62 steht als Ersatz bereit, diese wurde verlängert und wird von Lainz über Bhf. Meidling S U – Margaretengürtel U – Westbahnhof S U – Burggasse, Stadthalle U geführt.

Aktuelle Einschränkungen bis morgen Früh, Betriebsbeginn

Die U4 kann nur zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke fahren, die U6 wird bis auf weiteres zwischen Floridsdorf und Westbahnhof sowie Bahnhof Meidling und Siebenhirten geführt. Die U3 verkehrt zwischen Ottakring und Schlachthausgasse. Die U2 fährt nur zwischen Seestadt und Taborstraße.

Folgende Ersatzlinien stehen zur Verfügung:

U2:

  • Weichen Sie bitte auf die Linien 1 und 2 aus.

U3:

  • Weichen Sie bitte auf die Linien 18, 71 und 74A aus.

U4:

  • Der Schienenersatzverkehr ist zwischen Hütteldorf und Karlsplatz eingerichtet. Die Haltestellen sind in der WienMobil App unter „Betriebsinfo“ – „geplant“ – „U4 Hochwasser“ zu finden.
  • Die Linie D steht als Ersatz zwischen Heiligenstadt S U und Karlsplatz U zur Verfügung.

U6:

  • Die Linie 62 wurde verlängert und wird von Lainz über Bhf. Meidling S U – Margaretengürtel U – Westbahnhof S U – Burggasse, Stadthalle U geführt.
  • Weichen Sie bitte auch auf die Linien 6, 18 und 59A aus

Die Aufräumarbeiten bei der U2-Baustelle Pilgramgasse sind in vollem Gange. Am Sonntag ist der Wienfluss neben der Baustelle über die Hochwasserschutzwand getreten. Bereits davor wurden die Tunnel-Vortriebsarbeiten eingestellt und alle Arbeiter von der Baustelle geordnet abgezogen. Das Wasser ist Sonntagabend bis zu 10 Meter in der Baustelle gestanden und wurde seither abgepumpt.

Bei den Straßenbahnlinien 40 und 41 konnten die Schäden in der Nacht auf Dienstag behoben werden und die Züge verkehren seit Dienstag, Betriebsbeginn, wieder normal.

Wiener Linien planen Normalbetrieb am Mittwoch

Nach dem Rückgang des Wasserpegels wurden in der Nacht auf Dienstag erste Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme der U-Bahn-Linien gestartet. Bei Sonnenschein ging es am Dienstag gegen 9:00 Uhr mit Aufräumarbeiten bei der derzeit gesperrten U4/U6-Station Längenfeldgasse los, wie die APA bei einem Lokalaugenschein beobachtete. Begonnen wurde an den nicht wettergeschützten Abschnitten der U4. Mitarbeiter der Wiener Linien bauten dort die Dammbalken Stück für Stück wieder ab, die in den vergangenen Tagen einen Wassereintritt in den Tunnel in Fahrtrichtung Hütteldorf verhindern sollten. Die Einzelteile wurden anschließend über die Schienen und einen Kran abtransportiert.

Zahlreiche Dammbalken wurden mit speziellen Kränen bereits entfernt und die Oberleitungen der U6 werden nach und nach wieder instandgesetzt. Bei der Begehung der U6 wurden im Bereich der Längenfeldgasse überschwemmte Gleise entdeckt. Der Bereich wird aktuell von der Berufsfeuerwehr Wien ausgepumpt. Erst im Anschluss kann die Strecke auf mögliche Schäden überprüft werden.

Bevor die Wiederinbetriebnahme möglich ist, soll ein Probezug eingesetzt werden, um die vollständige Funktionsfähigkeit der U-Bahn-Linien zu testen. Die Ersatzbusse und die erhöhte Frequenz der Straßenbahnen bleiben bis Mittwochvormittag unverändert, um auch am Mittwoch einen reibungslosen Ablauf des Frühverkehrs zu gewährleisten, so die Wiener Linien.

U6-Gleise unter Wasser - Foto: Jakob Schönfeldinger

Schäden an Baustelle nach Überschwemmungen bei der Pilgramgasse

Die Auswirkungen auf laufende Umbauprojekte könnten erst in den kommenden Tagen final eingeschätzt werden. Stand jetzt sehe es aber den Umständen entsprechend gut aus, sagte Reinagl während der Aufräumarbeiten bei der Längenfeldgasse: "Bei den Straßenbahnbaustellen gab es in der Nacht einen Check. Derzeit erwarten wir keine Verzögerungen bei geplanten Inbetriebnahmen". Auch der derzeit gesperrte Teil der U2-Stammstrecke soll, wie geplant, im Herbst wieder in Betrieb genommen werden. Hier verkehren derzeit keine Züge zwischen Schottentor und Karlsplatz. Ein spezifisches Datum dafür gibt es noch nicht.

Auch die Aufräumarbeiten bei der U2-Baustelle Pilgramgasse sind in vollem Gange. Am Sonntag ist der Wienfluss neben der Baustelle über die Hochwasserschutzwand getreten. Bereits davor wurden die Tunnel-Vortriebsarbeiten eingestellt und alle Arbeiter von der Baustelle geordnet abgezogen. Das Wasser ist Sonntagabend bis zu zehn Meter in der Baustelle gestanden und wurde seither abgepumpt. Aufgrund der Überschwemmungen seien "sicher nennenswerte Schäden" entstanden. Genaue Zahlen sollen nächste Woche bekanntgegeben werden, an oberster Stelle stünden derzeit die Aufräumarbeiten, hieß es. Bei der Pilgramgasse wird künftig die neue Trasse der U2 an die U4 angebunden.

(APA/Red)

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