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Nach Schwärzler-Anruf: Fitness-Studio-Besitzerin entschuldigt sich

Landesrat Erich Schwärzler suchte das direkte Gespräch mit der Studio-Besitzerin.
Landesrat Erich Schwärzler suchte das direkte Gespräch mit der Studio-Besitzerin. ©VOL.AT/Hofmeister
Götzis - Wende in der Causa um das Götzner Fitness-Studio: Landesrat Erich Schwärzler rief die Besitzerin persönlich an und konfrontierte sie mit den Vorwürfen. Die Betreiberin entschuldigte sich daraufhin am Telefon gegenüber Schwärzler für den Vorfall.
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"Werden der Sache nachgehen"
Fitnessstudio setzt sich zur Wehr
Interview: Atalar und Andrè

“Jedes Fitnesscenter kann sich – als privater Betrieb – seine KundInnen aussuchen . Ob das nun ÖsterreicherInnen, Türk/en/innen, SchweizerInnen oder wer immer sind”: Noch vor kurzem gab man sich von Seiten des Aktiv Fitnesscenters in Götzis kämpferisch. Das Studio hatte Atalar T. wegen seiner türkischen Wurzeln vergangenen Mittwoch die Mitgliedschaft kurzerhand verweigert. Ein Vorgehen, das für reichlich Wirbel sorgte, nicht zuletzt in der Vorarlberger Polit-Landschaft.

Schwärzler sucht Gespräch

“Nicht zu akzeptieren”: So lautete die diesbezügliche Stellungnahme des Vorarlberger Integrationslandesrats Erich Schwärzler. Er griff zum Hörer und suchte das persönliche Gespräch mit der Besitzerin. Im Gespräch mit VOL.AT gibt er den Inhalt der Konversation wieder: So habe die Besitzerin ihm gegenüber zu verstehen gegeben, dass sie “wahnsinnig” unter Zeitdruck gewesen sei. Sie wäre halt “auch nur ein Mensch”, sagte die Frau demnach gegenüber Schwärzler. Die Vorwürfe gegen sie stritt die Betreibern auch gar nicht ab. Weiters habe sie sich entschuldigt und versprochen, dass so etwas nicht wieder vorfallen werde. Die zwei Jugendlichen könnten überdies jederzeit zu ihr trainieren kommen.

Keine politischen Konsequenzen

Auf unsere Nachfrage, ob es denn nun wie etwa von den Grünen gefordert politische Konsequenzen gebe – Stichwort regionale Beratungsstelle bei Diskriminierungsfragen -, gibt Schwärzler eine ablehnende Antwort. Vielmehr verweist er auf das Integrationsleitbild, welches einstimmig im Landtag beschlossen worden sei. “Einzelfälle kann man leider nirgends abstellen”, sagt Schwärzler. Es gebe jährlich ein bis zwei ähnlich gelagerte bekannte Einzelfälle in Vorarlberg. Noch am Mittwochabend habe er allerdings Kontakt mit Wolfgang Juri aufgenommen, Fachgruppengeschäftsführer bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Dieser bestätigte auf Anfrage, dass er das Gespräch mit der Besitzerin suchen werde um zu klären, wie die Situation überhaupt erst entstehen konnte.

Atalar: “Würde Entschuldigung annehmen”

Die beiden Jugendlichen Atalar und André M. jedenfalls haben von der Besitzerin bis dato noch nichts gehört. Atalar: “Ich würde die Entschuldigung auf jeden Fall annehmen, wenn ich sie persönlich bekommen würde. Aber trainieren gehen werde ich dort sicher nicht.”

Auch in der Debatte zu Wort gemeldet hat sich die örtliche Konkurrenz des Aktiv-Fitnesscenters: Das Vitalcenter-Bitschnau lehnt via Aussendung Wert darauf, mit der Vorgangsweise des Branchenmitglieds nicht in Verbindung gebracht zu werden.

Update 23:00 Uhr:
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André und Atalar im Gespräch

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