Nach irrem Rüdiger-Ausraster - Die Skandal-Akte des DFB-Stars

Real Madrid verliert das heißeste Duell der spanischen Liga, jenes gegen den FC Barcelona - der weltberühmte "Clásico" - und Antonio Rüdiger rastet aus. Der DFB-Verteidiger sorgte am Samstagabend für unsportliche Schlagzeilen und Reaktionen, die in den wenigsten Fällen verständnisvoll ausfielen. Die "Bild" hat sogar eine "Skandal-Akte Rüdiger" angelegt, die das Fehlverhalten des Real-Stars dokumentieren soll.
Rüdiger hatte kurz vor dem Ende der Verlängerung des Endspiels im spanischen Pokal-Bewerbgegen den FC Barcelona (2:3) den Schiedsrichter wüst beschimpft - laut "Bild" als "Hurensohn" und "Missgeburt" - und mit einem Gegenstand beworfen. Offenbar handelte es sich dabei um einen Eiswürfel. Der einige Minuten zuvor bereits ausgewechselte Abwehrspieler sah dafür die Rote Karte. Ihm droht eine lange Sperre in Spanien.
Reaktionen auf den Rüdiger-Ausraster
Rudi Völler, Sportdirektor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hat Antonio Rüdiger für dessen Ausraster im spanischen Pokalfinale eine deutliche Rüge erteilt. "Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler. Das muss er ändern und das weiß er auch selbst, das zeigt seine öffentliche Reaktion (Anm. d. red.: Rüdiger hatte sich am Sonntag für sein Verhalten entschuldigt). Toni ist ein klasse Spieler - aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen."
Ex-Stars hatten von Bundestrainer Nagelsmann Konsequenzen für den Innenverteidiger gefordert. "Ich finde, dass ihn der DFB suspendieren sollte. Ich würde ihn zum Endturnier der Nations League nicht einladen und würde ihn für die zwei Spiele weglassen", sagte Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann im Sport1-"Doppelpass".
Auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus meinte, der DFB könne mit Rüdiger jetzt nicht nur ein Gespräch führen "und die Sache dann unter den Teppich kehren". Es müsse auch ein Zeichen nach außen gesetzt werden, sagte Matthäus in der Sendung "Sky90" und plädierte für einen Bankplatz für Rüdiger beim Nations-League-Finalturnier.
Jens Lehmann verteidigt im Gegensatz zu anderen Ex-Nationalspielern Rüdiger: "Er ist so ein toller Spieler geworden, weil er ist, wie er ist", sagte der ehemalige Torwart dem TV-Sender Welt. "Und wenn man das jetzt aus ihm rausnehmen will, dann hat er vielleicht nicht mehr seine volle Leistungsfähigkeit." Lehmann sagte weiter, dass Rüdiger "da kein einwandfreies Verhalten gezeigt", habe. "Ich finde aber, so was ist zu entschuldigen; das sind halt Emotionen, die ab und zu mal mit jemandem durchgehen." Er könne "aus eigener Erfahrung sagen, dass ich selber emotional war".
Die Skandal-Akte Rüdiger
Im Juni 2023 gereit Rüdiger an einem Flughafen mit einem Fan aneinander. Rüdiger soll den Autogrammjäger einen "Spasti" genannt, sich aber später entschuldigt haben.
Im März 2024 machte Antonio Rüdiger mit einem Bild von sich auf seinem Instagram-Account Schlgazeilen. Ein Gruß zum mulimischen Ramadan zeigte Rüdger in weißem GEwand auf einem Gebetsteppich mit erhobenem Zeigefinger. Ex-Bild-Chefredaktuer Julian Reichelt warf dem Fußball vor, eine Geste des radikalislamischen IS zu zeigen. Rüdiger wehrte sich: "Bei der Geste, die ich verwendet habe, handelt es sich um den sogenannten Tauhid-Finger. Dieser gilt im Islam als Symbol der Einheit und Einzigartigkeit Gottes. Die Geste ist unter Muslimen auf der ganzen Welt verbreitet und wurde erst die letzten Tage auch vom Bundesinnenministerium wieder als unproblematisch eingeordnet."
Februar 2025: Nach dem Sieg von Real Madrid über Real Sociedad in der Copa del Rey provozierte Rüdiger den geschlagenen Gegner, indem er in der Kabine "Viva Athletic de Bilbao!" brüllte. Athletic de Bilbao ist traditionell ein großer Rivale von Real Sociedad. Sociedad-Fans hatten während des Spiels Real-Verteidiger Raul Ascensio den Tod gewünscht, Rüdiger offenbar eine Retourkutsche anbringen wollen.
Im März 2025 flippte Rüdiger nach dem CL-Achtelfinal-Rückspiel gegen Atlético Madrid aus. Fans des Stadtrivalen von Real hatten den Deutschen im Spiel rassistisch beleidigt, Rüdiger sich mit einer Kopf-ab-Geste in Richtung der Fans revanchiert. Das brachte Rüdiger von der UEFA eine Strafe von 40.000 ein, plus eine Sperre für ein Spiel auf Bewährung - gültig für ein Jahr.
Im April 2025 folgte nun der nächste "Fall-Rüdiger" im Finale der Copa del Rey gegen den FC Barcelona. Die Wogen gehen hoch um Antonio Rüdiger, der DFB-Verteiger in Diensten von Real Madrid wird so schnell auch nicht aus den Schlagzeilen kommen. Auch wenn noch nicht klar ist, welche Konsequenzen es für Rüdiger geben wird: es droht im eine lange Sperre.
(VOL.AT/DPA)
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