Insbesondere der Hinweis auf Osteuropa sei “ungerechtfertigt”, kritisierte der Linzer Finanzwissenschafter Friedrich Schneider im APA-Gespräch am Mittwoch das “Banken-Bashing”, denn die Situation im CEE-Raum habe sich nicht verschlechtert – in einigen Ländern sogar verbessert, etwa Polen. Auch Friedrich Mostböck, der Chefanalyst der Erste Group, weist das CEE-Argument zurück: Es werde übersehen, dass die Ostkredite dort auch durch Spareinlagen gedeckt seien, “das verstehen nicht alle”.
Keine Krise in Osteuropa
“Wir haben in Osteuropa keine Krise”, betont der Linzer Uni-Professor Schneider, aus dessen Sicht das Downgrading der Institute nur die Verunsicherung erhöhe und damit das europäische Bankensystem schwäche. Moody’s solle sich hinstellen und die Gründe für die Herabstufungen öffentlich näher begründen, so der Experte.
“Undifferenzierte Betrachtungsweise”
Mostböck, der auch dem Vorstand der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) angehört, hält es in Sachen Rating statt Moody’s oder Standard & Poor’s (S&P) lieber mit Rating-Einrichtungen wie der kanadischen DBRS mit Sitz in Toronto. Die hätten erst wieder das “Triple-A” für Österreich bestätigt, “die haben eine faire unabhängige Sicht”. Schon bei der Abstufung der Bonität Österreichs und acht weiterer Euroländer durch S&P im Jänner hatte der Erste-Chefanalyst scharfe Kritik an “undifferenzierten” Betrachtungsweisen von Ratingagenturen geübt.
Moody’s hat die Bewertung der Verbindlichkeiten und Einlagen der Raiffeisen Bank International (RBI) und der UniCredit Bank Austria um eine Stufe gesenkt, die der Erste Group Bank AG um zwei Stufen, hat die Ratingagentur in der Nacht auf Mittwoch bekanntgegeben.
(APA)
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