Die Buchstabencodes der Ratingagenturen

Für ihre Einstufungen verwenden die Agenturen Buchstabencodes. Die Skala beginnt mit der Bestnote AAA oder Aaa (Englisch: “Triple A”). Es folgen AA, A, BBB, BB, B, CCC, CC, C. Die Stufen werden meist noch feiner unterteilt, mit Plus- und Minuszeichen oder Zahlen von eins bis drei. Bei Moody’s wird die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank beispielsweise bislang mit Aa3 eingestuft, das bedeutet, dass die Bank als sichere Anlage gilt. Die Bonität der Commerzbank wird vergleichsweise weniger gut bewertet. Sie wurde von Moody’s um eine Stufe auf A3 herabgestuft. Damit gilt die Anlage immer noch als sicher, falls nicht unvorhergesehene Ereignisse die Gesamtwirtschaft oder die Branche beeinträchtigen.

Die Einstufungen in die oberen B-Noten bedeuten noch eine befriedigende Kreditwürdigkeit. Ab BB+ beginnt beispielsweise aber bei der US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) der spekulative Bereich, der auch “Ramsch” (englisch: Junk) genannt wird. Die Skala reicht bis D, das bedeutet, dass ein Ausfall des Schuldners, also die Pleite, eingetreten ist.

Je schlechter die Ratingagenturen die Bonität eines Schuldners beurteilen, desto teurer und schwieriger wird es für diesen, sich Geld zu besorgen. Die Bewertungsmethoden der Ratingagenturen sind allerdings umstritten. Weil sie vor der Finanzkrise Ramschpapiere als sichere Geldanlage anpriesen, wurde ihnen eine Mitschuld an der Krise gegeben. In der Euro-Schuldenkrise wurde ihnen vorgeworfen, die Bonität hoch verschuldeter Euro-Länder trotz milliardenschwerer Hilfspakete auf Ramschstatus abgewertet und damit die Krise weiter verschärft zu haben. Deshalb wird die Schaffung einer europäischen Ratingagentur diskutiert.

(APA)