Nabel der Radsport-Welt
Österreich hegt kleine Hoffnungen auf die zweite WM-Medaille nach 1987, als der Zeitfahr-Vierer im inzwischen nicht mehr ausgetragenen Teambewerb in Villach Bronze geholt hatte. Chancen auf Edelmetall bestehen bei der zweiten Heim-WM vor allem im Einzelzeitfahren der Damen am Mittwoch durch Christiane Soeder und im finalen Straßenrennen der Herren durch ein hochkarätiges Sechs-Mann-Team um Top-Sprinter Bernhard Eisel.
Offiziell gibt ÖRV-Herren-Teamchef Franz Hartl einen Platz unter den besten Zehn als Ziel aus, wenngleich insgeheim sogar mit mehr gerechnet werden darf. “Nichts ist unmöglich, aber für eine Medaille müsste einfach alles zusammenpassen”, erklärte Eisel, der am Sonntag mit Georg Totschnig, Peter Wrolich, Rene Haselbacher, Bernhard Kohl und Christian Pfannberger an den Start geht. “So ein ausgeglichen starkes Team haben wir noch nie gehabt.”
Das Straßenrennen am Sonntag ist der absolute Höhepunkt der WM-Woche, der Kulminationspunkt des internationalen Interesses und wahrscheinlich das wichtigste Eintagesrennen des Jahres. Fast alles, was in der Szene Rang und Namen hat, ist dabei, zumal die WM nach den Dopingskandalen rund um die Tour de France eine Chance zur Imagekorrektur für den Radsport darstellt. Thomas Rohregger und Peter Luttenberger mit der Hoffnung auf einen Platz unter den besten 20 den Kampf gegen die Uhr.
Die Bühne wäre groß genug: Das Organisationskomitee erwartet ob der guten Wetterprognosen bei der größten Sportveranstaltung des Jahres in Österreich mehr als 250.000 Zuschauer, bis zu 600 Millionen Fernsehzuschauer werden die WM auf 58 TV-Stationen live verfolgen. Der dadurch errechnete Werbewert für die Tourismusregion liegt bei rund 75 Millionen Euro.
Die österreichische U23-Equipe war am Wochenende von einer Affäre um die vor einer Dopingprobe fluchtartig aus dem Teamcamp abgereisten Fahrer Christian Ebner und Markus Eibegger (war nicht für einen Test vorgesehen) aus dem Teamcamp erschüttert worden. Bundestrainer Hartl sprach von einem “Desaster”, weil Eibegger nach Siegen beim GP Tell und der Freundschaftstour Linz-Passau-Budweis im Straßenrennen Medaillenhoffnung gewesen wäre. Um seiner strikten Anti-Doping-Politik Rechnung zu tragen, sah der Österreichische Radsport-Verband (ÖRV) von einer Nominierung der beiden ab.
Herren Elite: | Bernhard Eisel (St/Francaise des Jeux/FRA), Rene Haselbacher (B/Gerolsteiner/GER), Bernhard Kohl (NÖ/Team T-Mobile/GER), Christian Pfannberger (St/Elk Haus Simplon Schrems), Georg Totschnig (T/Gerolsteiner), Peter Wrolich (K/Gerolsteiner) |
Herren U23: | Stefan Denifl (T/Team Volksbank Vorarlberg), Norbert Dürauer (NÖ/Swiag Wien), Josef Kugler (NÖ/Die Niederösterreichische Radunion), Marco Oreggia (St/Resch und Frisch Wels), Christoph Sokoll (K/Rapso Knittelfeld) |
Damen: | Andrea Graus (T/Bigla Cycling Team/SUI), Daniela Pintarelli (T/Uniqa Graz), Monika Schachl (OÖ/RC Tirol), Bernadette Schober (St/Uniqa Graz), Christiane Soeder (W/Univega Pro Cycling Team/AUT), Isabella Wieser (NÖ/Elk Haus NÖ) |
Einzelzeitfahren: | Herren: Peter Luttenberger (St/Team CSC/DEN), Thomas Rohregger (T/Elk Haus Schrems) U23: Stefan Denifl (T/Volksbank Vorarlberg) Damen: Christiane Soeder, Bärbel Jungmeier (NÖ/Ciclopia Cycling Team) |
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